Die 120 Meter langen und 9 Meter breiten Folientunnel sind bereits errichtet. 600 Aprikosenbäume werden in diesem Herbst gepflanzt. In fünf bis sechs Jahren wird mit einer Ernte von rund 9 Tonnen gerechnet. Der Aargau ist derzeit der viertgrösste Produzent von Aprikosen. Unbestrittener Leader ist der Kanton Wallis.
Im Aargau soll die Anbaufläche in den nächsten vier Jahren auf 10 Hektaren verdreifacht werden. Die Technik, Aprikosen unter Folientunnel anzubauen, schone die Ressourcen und schütze vor Frost sowie Hagel, sagte Landwirtschaftsdirektor Markus Dieth am Montag in Hallwil AG vor den Medien. Dank der Direktvermarktung der Früchte bleibe ein grosser Teil der Wertschöpfung im Kanton.
Kein Bio, aber wenig Chemie
Die beiden Landwirte im Seetal, die nach Investitionen von je 50'000 Franken auf Zusatzeinnahmen hoffen, erhalten fachliche Unterstützung von der landwirtschaftlichen Forschungsanstalt Agroscope Conthey VS und vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) in Frick AG.
Zwar werden in den Tunnel keine Bio-Früchte hochgezogen. Aber der Einsatz von chemischen Hilfsmitteln solle möglichst gering sein, hiess es. Die beiden Institutionen helfen mit, Aprikosensorten zu züchten, die besonders robust gegenüber Schädlingen und Krankheiten sind.
Die dauerhaften Folientunnel schützen die sensiblen Aprikosenbäume vor allem während der Blütezeit vor Schädlingen und Pilzbefall. In jedem der Tunnel werden mehrere verschiedene Aprikosensorten gepflanzt.
Bewässerung gesichert
Die Folientunnel sollen auch verhindern, dass die Erträge stark schwanken. Die Aprikose ist ein Steinobst, das im Idealfall auf kleiner Fläche einen grossen Ertrag bringt
Die Landwirte erhielten nach Rücksprache mit den Kantonsbehörden von den Standortgemeinden Seengen und Egliswil rasch die Bewilligung für die Errichtung der dauerhaften Folientunnel. Für die Bewässerung der Bäume stehe eigenes Quell- und Regenwasser sowie Grundwasser zur Verfügung, versicherten die beiden Landwirte. (SDA)