Eine Million Schweizer leidet an Migräne. Frauen dreimal häufiger als Männer. Die starken Kopfschmerzen gehen einher mit Übelkeit, starker Lärm- und Lichtempfindlichkeit – die Hölle für die Betroffenen.
Nun schöpfen Migränepatienten neue Hoffnung: Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hat Novartis den Zulassungsantrag für das Migränemittel Erenumab erteilt, wie der Basler Pharmakonzern gestern mitteilte.
Seit Jahren forscht Novartis am Medikament. Und hat einen veritablen Blockbuster entwickelt. Für die Zürcher Kantonalbank (ZKB) etwa ist klar, dass das Präparat Novartis viel Geld in die Kasse spülen wird. Analysten rechnen mit rund 1,1 Milliarden Franken bis 2023.
Durchbruch in Migränebehandlung
Auch Spezialisten erwarten viel vom neuen Medikament. Andreas Gantenbein (41), Präsident der Schweizerischen Kopfwehgesellschaft: «Erenumab kann ein Durchbruch in der Migränebehandlung sein», sagt der Neurologe zu BLICK.
Kein Wunder: Eine Spritze pro Monat soll genügen. «Erenumab ist das erste prophylaktische Mittel, das direkt aus der Migräneforschung entwickelt wurde.»
Die Studiendaten seien vielversprechend, die Nebenwirkungen schwach, sagt Gantenbein. «In den Studien waren sogar die Nebenwirkungen der Placebo stärker.»
Schweizer Patienten müssen sich noch etwas gedulden. Erst muss die Heilmittelkontrolle Swissmedic grünes Licht geben. Dann legt das Bundesamt für Gesundheit (BAG) den Preis für das Präparat fest.