Neuer Rekordumsatz
Zalando schreit vor Glück

Der grösste Online-Modeverkäufer in Europa zieht Bilanz über das letzte Jahr. Jeden Tag kauften Kunden für über zehn Millionen Franken bei Zalando ein.
Publiziert: 01.03.2017 um 10:27 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 15:39 Uhr
Immer mehr Zalando-Päckli liefert die Post an Schweizer Haushalte.
Foto: Keystone
Ulrich Rotzinger

Die Kassen von Europas grösstem Online-Modehändler klingeln: Zalando steigerte die Verkäufe im letzten Jahr um 23 Prozent auf knapp 3,9 Milliarden Franken. Der Umsatz ist so hoch wie noch nie, jeden Tag kauften die Kunden für über zehn Millionen Franken bei Zalando ein. 

Der Modegigant zählte im vergangenen Jahr rund 20 Millionen Kunden – ein Zuwachs von elf Prozent –, die zunehmend über mobile Endgeräte wie Smartphones oder Tablets eingekauft haben. Die Anzahl der Bestellungen, ungeachtet der Retouren, kletterte von insgesamt 55,3 Millionen auf 69,2 Millionen im letzten Jahr.

Umsatz von 534 Millionen in der Schweiz

«Wir investieren weiter, um schnell zu wachsen. Deshalb sind wir sehr stolz darauf, dass wir unser Geschäft profitabel ausgebaut haben», sagt Chef Rubin Ritter (35) heute. Es blieb also etwas übrig in den Kassen: In den Büchern stehen 128 Millionen Franken Gewinn – gut eine Million weniger als im Vorjahr.

Wie viel Gewinn und Umsatz auf das Konto von Schweizer Kunden geht, gibt Ritter nicht preis. Letztes Jahr sollen es – ohne einen einzigen Mitarbeiter in der Schweiz – rund 570 Millionen Franken Umsatz gewesen sein, schätzen Experten.

Zum Vergleich der umsatzstärkste Online-Shop der Schweiz: 2016 haben Digitec/Galaxus (beide Migros), zusammen 704 Millionen Franken umgesetzt. Das Wachstumstempo von Zalando versetzt hiesige Schuh- und Kleiderläden in Angst, wie der BLICK heute berichtet.

Zalando gibts erst seit 2008

Die Erfolgsstory Zalandos ist noch jung: Marc (46), Oliver (44) und Alexander Samwer (42) haben Zalando 2008 ins Leben gerufen. Der Höhenflug hielt bis heute an und soll auch im laufenden Jahr weitergehen.

Dazu will das Unternehmen im 2017 mehr als 2000 Arbeitsplätze schaffen und über 200 Millionen Franken investieren. Chef Ritter bekräftigte zugleich seine Prognose, den Umsatz in diesem Jahr zwischen 20 und 25 Prozent zu steigern.

Zalando geht ins Offline

Neu wagt sich der Online-Riese ins Offline-Geschäft: Mit dem Jahresresultat gibt Zalando heute auch den Kauf der auf Basketball spezialisierten Kette Kickz bekannt. Diese betreibt in Deutschland 15 Filialen, unter anderem in München, Hamburg und Berlin. Laut Ritter soll damit der Sport- und Lifestyle-Bereich gestärkt werden. 

Weiterer Vorteil: Zalando könnte die Läden für schnellere Zustellungen nutzen oder dort Retouren entgegennehmen. Noch ist der Kauf von Kickz ein Test, aber er könnte zeigen, dass auch für Online-Händler ein Ladennetz viele Vorteile haben kann.

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