Es ist eine der Kinderkrankheiten des 2015 eingeführten Swisspass-Kärtchens: Es dauert ewig lange, bis die Lesegeräte der Kondukteure reagieren. BLICK hat erfahren: Das hat jetzt ein Ende. Seit August rüsten die SBB ihr Personal schrittweise mit 9000 neuen Smartphones aus, die viel schneller scannen.
Bis Ende Jahr sollen alle ein Huawei Mate 9 haben. Ein Zugbegleiter im Raum Zürich erzählt: «Ich bin froh, jetzt schneller arbeiten zu können. Bisher waren viele Fahrgäste genervt, dass alles so lange dauerte.» Total geben die SBB 4,5 Millionen Franken aus. Die neuen Smartphones sollen drei Jahre lang halten, dann werden sie ersetzt.
«Viel Ärger mit dem Swisspass!»
2015 schrieb BLICK: «Nach drei Monaten freuen sich nur die SBB. Viel Ärger mit dem Swisspass!» Einer der Gründe für den Frust: «Die Kontrolle pro Fahrgast dauert dreimal länger», sagte Peter Moor-Trevisan von der Gewerkschaft des Verkehrspersonals (SEV). Dies sei eine Einladung zum Schwarzfahren, weil die Kontrolleure nicht mehr alle Fahrgäste erreichten.
Die SBB widersprachen damals. Sie hätten keine Hinweise, dass es mehr Schwarzfahrer gebe. Laut Jeannine Pilloud, Leiterin SBB Personenverkehr, gebe es «aufs Ganze gesehen auch nicht längere Kontrollen».
Trotzdem rüsten die SBB jetzt um. «Der technologische Fortschritt macht alles immer schneller. Drei Jahre sind bei Smartphones schon eine kleine Ewigkeit», sagte ein SBB-Sprecher dem BLICK.