So machen Sie mehr aus ihrem Geld
Aktien – mit diesen Tipps gewinnen Sie

Harry Büsser, designierter BLICK-Wirtschaftschef, gibt diese Woche Tipps, wie jeder mit Anlegen sein Geld vermehren kann. Den Anfang machen heute: die Grundregeln des Anlegens.
Publiziert: 08.10.2017 um 23:36 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 20:49 Uhr
Wer sein Geld investieren will, kann sich auch beraten lassen. (Symbolbild)
Foto: Getty Images/PhotoAlto
Harry Büsser, designierter BLICK-Wirtschaftschef

Es gibt einige Grundregeln, die jede Anlegerin, jeder Anleger unabhängig von der Höhe des Vermögens, beachten sollte. Diese sind hier bewusst einfach gehalten, weil in der Vermögensverwaltung einfache Strategien oft die effektiveren sind. Sie sind meist weniger risikoreich und bieten häufig auch noch bessere Renditen. Natürlich gibt es auch elaborierte Strategien, doch diese erhöhen den Zeitaufwand für die Vermögensverwaltung massiv.

Je früher, desto besser

Die Zeit ist ein Freund der Anleger. Je früher Sie mit dem Sparen anfangen, desto imposanter fällt der Zinseszinseffekt aus. Albert Einstein nannte den Zinseszins das achte Weltwunder, weil man sich kaum vorstellen kann, welche Wertvermehrung Zinsen bringen, wenn man sie über Jahre wieder investiert. Aus einem Betrag von 15'000 Franken, im Alter von 20 Jahren investiert, wird bis zum Alter von 65 Jahren ein Vermögen von rund 206'000 Franken. Dazu braucht es eine Durchschnittsrendite von 6 Prozent pro Jahr – was bei Aktien durchaus realistisch ist.

Mit dem grösseren Zeithorizont wird nicht nur der Zinseszins-Effekt imposanter, also dass Zinserträge im nächsten Jahr selbst auch Zins abwerfen. Auch die Gefahr von Verlusten mit risikoreicheren Anlagen wie Aktien wird immer kleiner.

Ab einem Anlagehorizont von 35 Jahren ist die statistische Wahrscheinlichkeit, dass Verluste resultieren, nur noch sehr gering, während die Chance auf hohe Gewinne relativ gross ist. Als Faustregel gilt: Für Aktienanlagen sollten Sie einen Zeithorizont von mindestens zehn Jahren haben.

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«Ich spare knapp die Hälfte meines Lohns. Ein Drittel davon lege ich in Aktien an. Der Rest federt allfällige Verluste ab.» Daniel Wigger (52), Pilot aus Neftenbach ZH
Foto: Harry Büsser

Auf Kurs bleiben macht reicher

Wenn der richtige Mix festgelegt ist, gilt es, bei dieser Strategie zu bleiben. Nur nicht gleich beim ersten Gegenwind alles umkrempeln. Dabei entstehen unnötige Kosten. Lassen Sie sich von den Nachrichten des Tages nicht verrückt machen. Ohne eine im Voraus festgelegte Strategie und ohne Regeln werden Sie meist genau zu den falschen Zeitpunkten verkaufen und kaufen – die Seiten zur Wahrnehmungs- und Börsenpsychologie beschreiben die Mechanismen, die dazu führen.

Der erfolgreiche Investor und Buchautor André Kostolany formulierte eine der besten Strategien für Privatanleger einst so: «Kaufen Sie Aktien, nehmen Sie Schlaftabletten und schauen Sie die Papiere nicht mehr an. Nach vielen Jahren werden Sie sehen: Sie sind reich.»

Beim Kurshoch verkaufen und im Tief wieder kaufen – davon träumen alle Anlegerinnen und Anleger. Dies in der Praxis zu realisieren, ist fast unmöglich. Deswegen ist es besser, immer an der Börse dabei zu sein. Dabei gilt es vor allem, die hohen Kursschwankungen von Aktien auszuhalten oder einfach zu ignorieren, nicht hinzuschauen.

Wenige Tage bringen den Grossteil der Gewinne

Immer investiert zu bleiben, ist auch deshalb wichtig, weil die langfristig hohen Renditen von Aktien oft auf nur wenige Tage mit sehr hohen Kurssteigerungen zurückzuführen sind. Wer seit Anfang 1999 immer in europäische Aktien investiert war, hat seinen Einsatz gemessen am Aktienindex MSCI Europe bis Ende Mai 2016 fast verdoppelt.

Die gute Performance ist aber fast ausschliesslich auf die zehn besten Börsentage in dieser Zeitspanne zurückzuführen, wie die Fondsgesellschaft Fidelity berechnete. Ohne diese zehn Börsentage wären aus 1000 Euro, Anfang 1999 investiert, nicht 1992 Euro, sondern nur 1023 Euro geworden, was einer jährlichen Rendite von bloss 0,1 Prozent entspricht.

Das Buch zur Serie

Harry Büsser (47) wird ab Mitte November neuer Wirtschaftschef der BLICK-Gruppe sein. Er hat das Buch «Plötzlich Geld – so legen Sie richtig an» geschrieben, das seit Ende September im Handel ist. Darin beschreibt Büsser unter anderem, worauf man beim Kauf von Aktien achten muss. BLICK publiziert diese Woche die wichtigsten Tipps vorab.
Morgen erscheint: «Der harte Weg: Arbeiten und Sparen».

Harry Büsser (47) wird ab Mitte November neuer Wirtschaftschef der BLICK-Gruppe sein. Er hat das Buch «Plötzlich Geld – so legen Sie richtig an» geschrieben, das seit Ende September im Handel ist. Darin beschreibt Büsser unter anderem, worauf man beim Kauf von Aktien achten muss. BLICK publiziert diese Woche die wichtigsten Tipps vorab.
Morgen erscheint: «Der harte Weg: Arbeiten und Sparen».

Die 12 wichtigsten Fragen über Aktien

Was ist eine Aktie?
Kauft man eine Aktie, erwirbt man einen Teil eines Unternehmens. Als Aktionär ist man somit Mitbesitzer der Firma und kann entsprechend an Generalversammlungen teilnehmen.

Warum werden Aktien ausgegeben?
Unternehmen können sich Geld besorgen, indem sie Unternehmensanteile als Aktien verkaufen. Das ist eine Alternative zu Fremdkapital, mit dem man bei Gläubigern in der Kreide steht und das man irgendwann wieder zurückzahlen muss.

Warum sollte ich eine Aktie kaufen?
Aktien sind eine Geldanlage. Ein Aktionär hofft darauf, dass eine Aktie dereinst mehr wert sein wird als zum Zeitpunkt des Kaufs. Zudem kann er sich bei vielen Aktiengesellschaften über jährliche Gewinnausschüttungen (Dividenden) freuen.

Wie kaufe ich eine Aktie?
Voraussetzung ist ein Konto und ein Wertschriftendepot bei einer Bank. Man kann dann selber Aktien kaufen oder dies von einem Kundenberater erledigen lassen. Kauf und Verkauf sind gebührenpflichtig.

Kann ich jede Aktie kaufen?
Nein. Viele Firmen sind zwar Aktiengesellschaften, nicht aber börsenkotiert. Nur die Titel börsenkotierter Firma stehen dem Publikum zum Kauf offen. Achtung: Gewisse Aktien werden kaum gehandelt, sie sind illiquid.

Ist es egal, ob ich eine Aktie an der Schweizer oder an einer anderen Börse kaufe?
Einige Firmen sind an mehreren Börsen kotiert. Die Liquidität kann sich je nach Marktplatz unterscheiden. Dasselbe gilt für die Handelswährung und die Höhe der Gebühren.

Warum kriegt man bei einem Börsengang einer Firma nicht immer eine Aktie?
Macht man ein Kaufangebot, zeichnet man eine Aktie. Ist die Nachfrage nach einer Aktie grösser als das Angebot, ist sie überzeichnet. Dann werden die Aktien nach bestimmten Prinzipien verteilt – häufig etwa an institutionelle Anleger.

Was ist der SMI?
Der Swiss Market Index, kurz SMI, ist ein Börsenindex. Er bildet die 20 grössten und liquidesten Titel der Schweizer Börse – von ABB bis Zurich Insurance – in einem Kurs ab.

Was ist ein Fonds?
Kleinanleger investieren mit Vorteil in Fonds statt in Einzeltitel. Da diese Aktien verschiedener Firmen enthalten, sind die Risiken besser austariert. Besonders empfehlenswert sind Indexfonds, die einen Börsenindex passiv abbilden. Sie sind im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds günstiger und meist auch rentabler.

Wie kommt ein Aktienkurs zustande?
Die Börse funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Sind Interessenten bereit, Aktien zum Preis über dem aktuellen zu erwerben und wollen die Aktionäre zu dem Preis verkaufen, steigt der Kurs.

Was sagt der Kurs über den Ist-Zustand einer Firma aus?
Nicht viel. An der Börse geht es um die Zukunft. Erwarten die Aktionäre, dass sich die Aussichten einer Firma verschlechtern, stossen sie die Aktie ab. Der Kurs sinkt.

Gibt es Aktien noch auf Papier?
Lange konnte sich ein Aktionär seinen Unternehmensanteil auf schönem Papier einrahmen und zu Hause aufhängen. Heute werden Aktien digital gehandelt. Wer will, kann sie sich aber immer noch physisch liefern lassen. Das ist aber teuer.

Was ist eine Aktie?
Kauft man eine Aktie, erwirbt man einen Teil eines Unternehmens. Als Aktionär ist man somit Mitbesitzer der Firma und kann entsprechend an Generalversammlungen teilnehmen.

Warum werden Aktien ausgegeben?
Unternehmen können sich Geld besorgen, indem sie Unternehmensanteile als Aktien verkaufen. Das ist eine Alternative zu Fremdkapital, mit dem man bei Gläubigern in der Kreide steht und das man irgendwann wieder zurückzahlen muss.

Warum sollte ich eine Aktie kaufen?
Aktien sind eine Geldanlage. Ein Aktionär hofft darauf, dass eine Aktie dereinst mehr wert sein wird als zum Zeitpunkt des Kaufs. Zudem kann er sich bei vielen Aktiengesellschaften über jährliche Gewinnausschüttungen (Dividenden) freuen.

Wie kaufe ich eine Aktie?
Voraussetzung ist ein Konto und ein Wertschriftendepot bei einer Bank. Man kann dann selber Aktien kaufen oder dies von einem Kundenberater erledigen lassen. Kauf und Verkauf sind gebührenpflichtig.

Kann ich jede Aktie kaufen?
Nein. Viele Firmen sind zwar Aktiengesellschaften, nicht aber börsenkotiert. Nur die Titel börsenkotierter Firma stehen dem Publikum zum Kauf offen. Achtung: Gewisse Aktien werden kaum gehandelt, sie sind illiquid.

Ist es egal, ob ich eine Aktie an der Schweizer oder an einer anderen Börse kaufe?
Einige Firmen sind an mehreren Börsen kotiert. Die Liquidität kann sich je nach Marktplatz unterscheiden. Dasselbe gilt für die Handelswährung und die Höhe der Gebühren.

Warum kriegt man bei einem Börsengang einer Firma nicht immer eine Aktie?
Macht man ein Kaufangebot, zeichnet man eine Aktie. Ist die Nachfrage nach einer Aktie grösser als das Angebot, ist sie überzeichnet. Dann werden die Aktien nach bestimmten Prinzipien verteilt – häufig etwa an institutionelle Anleger.

Was ist der SMI?
Der Swiss Market Index, kurz SMI, ist ein Börsenindex. Er bildet die 20 grössten und liquidesten Titel der Schweizer Börse – von ABB bis Zurich Insurance – in einem Kurs ab.

Was ist ein Fonds?
Kleinanleger investieren mit Vorteil in Fonds statt in Einzeltitel. Da diese Aktien verschiedener Firmen enthalten, sind die Risiken besser austariert. Besonders empfehlenswert sind Indexfonds, die einen Börsenindex passiv abbilden. Sie sind im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds günstiger und meist auch rentabler.

Wie kommt ein Aktienkurs zustande?
Die Börse funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Sind Interessenten bereit, Aktien zum Preis über dem aktuellen zu erwerben und wollen die Aktionäre zu dem Preis verkaufen, steigt der Kurs.

Was sagt der Kurs über den Ist-Zustand einer Firma aus?
Nicht viel. An der Börse geht es um die Zukunft. Erwarten die Aktionäre, dass sich die Aussichten einer Firma verschlechtern, stossen sie die Aktie ab. Der Kurs sinkt.

Gibt es Aktien noch auf Papier?
Lange konnte sich ein Aktionär seinen Unternehmensanteil auf schönem Papier einrahmen und zu Hause aufhängen. Heute werden Aktien digital gehandelt. Wer will, kann sie sich aber immer noch physisch liefern lassen. Das ist aber teuer.

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