Kaum ist der erste Skandal ausgestanden, kommt der nächste. Statt Blei finden indische Lebensmittel-Kontrolleure nun Asche in den beliebten Maggi-Fertignudeln.
Vergangenes Jahr musste Nestlé wegen bedenklich hoher Bleikonzentrationen in einigen Paketen die Nudeln aus den Regalen nehmen – für fünf Monate. Durch den Verkaufsstopp gingen dem Konzern nach Einschätzung von Experten rund 200 Millionen Franken Umsatz durch die Lappen. 400 Millionen Verpackungen musste Nestlé zerstören. Seit Oktober sind die Nudeln wieder im Verkauf.
Doch nun haben im indischen Bundesstaat Uttar die Behörden wegen erhöhten Aschewerten eine Klage gegen Nestlé eingereicht, wie das «Wall Street Journal» berichtet. Die in Proben festgestellten Werte hätten die zulässigen Grenzen überschritten, sagt ein Vertreter der Behörde für Lebensmittelsicherheit.
Die Nudeln seien unbedenklich
Unbedenklich, sei der Verzerr der Nudeln, sagt Nestlé gegenüber dem «Wall Street Journal». Die Asche sei nicht durch menschliches Versagen in die Nudeln gelangt, sondern sei ein Produkt aus der Oxidation von Mineralien wie Kalium oder Kalzium.
Schuld sei nicht der Hersteller, sondern die Prüfer: Denn das eigentliche Problem sind laut Nestlé vielmehr mangelhafte Standards bei Lebensmitteltests in Indien. Die Maggi-Fertignudeln seien genauso getestet worden wie Pasta. Und das führe zu irreführenden Ergebnissen. Über die Regeln für Lebensmitteltests haben sich laut der US-Zeitung bereits andere westliche Konzerne beschwert.