Dem Schweizer Schokoladenhersteller wird vorgeworfen, in dem osteuropäischen Land Produkte von schlechterer Qualität zu verkaufen als in anderen Märkten. Das Unternehmen weist dies allerdings zurück.
Laut der FAS weisen die in Russland vertriebenen Produkte mehrerer internationaler Hersteller bezüglich Qualität und Zusammensetzungen «signifikante Abweichungen» zu den in Westeuropa verkauften Produkten auf - obwohl sie unter derselben Marke verkauft werden. Neben den Lindt&Sprüngli-Schokoladen sollen auch die Waschmittelmarken Ariel und Persil betroffen sein.
Eine Lindt&Sprüngli-Sprecherin betonte dagegen auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP, dass «alle Lindt-Produkte, die in die Russische Föderation geliefert werden, den gleichen Qualitätsstandards entsprechen wie im Rest von Europa.» Alle Lindt-Produkte würden jeweils nach standardisierten Rezepturen hergestellt, «unabhängig vom Produktionsstandort oder dem Land, in dem sie verkauft werden.»
Die FSA erklärte derweil, dass ein Test der organischen Säurewerte bei den in Russland verkauften Lindt-Schokoladen eine Abweichung von 10 bis 50 Prozent gegenüber «europäischen» Produkten ergeben - bei einigen Proben habe die FSA gar eine Abweichung von 100 bis 220 Prozent gefunden. Gleichzeitig hätten die Angaben auf der Verpackung dem Konsumenten den Eindruck vermittelt, ihm werde das identische Produkt angeboten wie im westlichen Europa.
«Wir stehen mit FAS in Kontakt, um die genauen Produkte zu identifizieren und festzustellen, welche spezifischen Parameter getestet wurden», sagte die Sprecherin des Schweizer Schokoladeunternehmens dazu. «Wir sind davon überzeugt, dass unsere Aktivitäten im Einklang mit den Antimonopolgesetzen in Russland stehen und sind bereit, mit den Behörden zusammenzuarbeiten, um die notwendigen Nachweise zu erbringen.»
Insgesamt hat die FAS fünf Unternehmen verwarnt - darunter sind neben Lindt&Sprüngli auch die multinationalen Unternehmen Procter&Gamble und Henkel - und sie aufgefordert, innert 30 Tagen Massnahmen zu ergreifen. So müssen die Hersteller entweder die identischen Produkte wie im Rest Europas anbieten oder auf der Verpackung darauf hinweisen, dass es sich nicht um gleichwertige Produkte handle. (SDA)