Es ist wahrlich kein Aushängeschild für Kreuzlingen TG. Das Winterlager des zweitgrössten Zirkus der Schweiz am Bodensee verlottert. Vor dem Gebäude stehen ausrangierte Royal-Lastwagen. Ein Anwohner sagt zu BLICK: «Bis vor kurzem kamen hier jeweils ein paar Polen vorbei und haben an den Anhängern geschweisst. Offenbar konnten die nichts mehr retten.»
Hinter dem Haus stehen Wohnwagen von Artisten. Sie tragen internationale Kennzeichen, sind mit Klebeband notdürftig gegen Wassereinbruch geschützt. Eines haben die Wagen gemeinsam: Sie sind schrottreif, ihre Reifen platt.
«Angst, dass sich meine Kinder verletzen»
Die Gammel-Liegenschaft ist dem Quartier seit Jahren ein Dorn im Auge. «Ich kann meine Kinder nicht mehr draussen spielen lassen», sagt eine Mutter. «Ich habe Angst, dass sie sich verletzen.» Immer wieder habe man die Kreuzlinger Behörden auf die Zustände aufmerksam gemacht. «Passiert ist nichts.»
Liegenschaftsbesitzer Peter Gasser (61) sehe man nur alle paar Monate, wenn er mit einem dicken Schlitten kurz zum Rechten schaue. Immer wieder hört man, dass das Haus verkauft wurde und abgerissen werde. «Wir glauben schon gar nicht mehr daran», sagt ein Rentner.
Der Circus Royal wurde 1963 in Lipperswil TG von Helene Gasser-Stey gegründet. 1999 übernahm Enkel Peter Gasser (61), der seither als Geschäftsführer amtet. Seit 15 Jahren steht Oliver Skreinig (39) als Direktor in der Manege.
Skreinig ist ein grosser Verfechter von Tiernummern im Schweizer Zirkus. Royal ist der letzte Zirkus im Land mit Raubtiernummern. Dieses Jahr fehlen sie im Programm, 2019 sollen wieder Löwen auftreten. Dafür steht Skreinig immer wieder in der Kritik von Tierschützern. Zuletzt 2017, als fünf bengalische Tiger gezeigt wurden.
Der Circus Gasser Olympia, vor zwei Jahren noch mit Raubkatzen unterwegs, tourt 2018 mit Hauskatzen anstatt Tigern.
Royal ist nach dem Knie der zweitgrösste Zirkus der Schweiz, ist zehn Monate pro Jahr auf Tournee und gibt 350 Vorstellungen. Im Schnitt besuchen 450 Zuschauer eine Vorstellung, im Jahr sind das laut Angaben des Zirkus 200 000 Besucher.
Mit dem Circus Royal sind nach eigenen Angaben über 80 Angestellte, darunter Artisten aus aller Welt, und 100 Fahrzeuge auf Tour. (pbe)
Der Circus Royal wurde 1963 in Lipperswil TG von Helene Gasser-Stey gegründet. 1999 übernahm Enkel Peter Gasser (61), der seither als Geschäftsführer amtet. Seit 15 Jahren steht Oliver Skreinig (39) als Direktor in der Manege.
Skreinig ist ein grosser Verfechter von Tiernummern im Schweizer Zirkus. Royal ist der letzte Zirkus im Land mit Raubtiernummern. Dieses Jahr fehlen sie im Programm, 2019 sollen wieder Löwen auftreten. Dafür steht Skreinig immer wieder in der Kritik von Tierschützern. Zuletzt 2017, als fünf bengalische Tiger gezeigt wurden.
Der Circus Gasser Olympia, vor zwei Jahren noch mit Raubkatzen unterwegs, tourt 2018 mit Hauskatzen anstatt Tigern.
Royal ist nach dem Knie der zweitgrösste Zirkus der Schweiz, ist zehn Monate pro Jahr auf Tournee und gibt 350 Vorstellungen. Im Schnitt besuchen 450 Zuschauer eine Vorstellung, im Jahr sind das laut Angaben des Zirkus 200 000 Besucher.
Mit dem Circus Royal sind nach eigenen Angaben über 80 Angestellte, darunter Artisten aus aller Welt, und 100 Fahrzeuge auf Tour. (pbe)
«Gasser hat das Haus verkauft»
Gasser war für BLICK nicht zu sprechen. Sein Ex-Geschäftspartner und Ex-Freund Oliver Skreinig (39) sagt: «Gasser hat das Winterlager verkauft und das Geld in den Zirkus gesteckt.» Den Verkaufspreis und den Namen des Käufers behält er für sich. «Die Nachbarn haben wir längst informiert, die müssen das wissen», behauptet er und verspricht: Demnächst werde man mit der Räumung des Areals beginnen.