Duesmann werde seine Tätigkeit aufnehmen, sobald er dafür zur Verfügung stehe. «Es gibt noch keine Entscheidung über die Ressortverantwortung», sagte Aufsichtsratssprecher Michael Brendel der Deutschen Presse-Agentur.
Audi-Vorstandschef Rupert Stadler, der auch Mitglied des VW-Konzernvorstands ist, sitzt im Zusammenhang mit dem Abgasskandal seit mehr als einem Monat in Untersuchungshaft. Seitdem ist er beurlaubt, und Vertriebsvorstand Bram Schot führt die VW-Tochter Audi kommissarisch. Bisher hiess es, Stadler werde vorübergehend von seinen Aufgaben entbunden, «bis der Sachverhalt geklärt ist, der zu seiner Verhaftung geführt hat».
Audi-Chef nur eine von mehreren Möglichkeiten
Zuvor hatte das «Handelsblatt» berichtet, Duesmann solle neuer Vorstandschef von Audi werden. BMW hatte am Montagabend den Abgang von Duesmann aus «persönlichen Gründen» verkündet, ohne weitere Details zu nennen. Dem «Handelsblatt» zufolge hat er eine Wettbewerbsklausel in seinem Vertrag. Frühestens in einem halben Jahr, eher aber später könnte er bei Audi anfangen, hiess es dort. Aus Kreisen hiess es dazu: «Die Position des Audi-Chefs ist nur eine von mehreren Möglichkeiten.»
Duesmann ist nicht der erste prominente Manager, der von den Münchnern nach Wolfsburg wechselt. VW-Konzernchef Herbert Diess ging 2015 nach Wolfsburg, nachdem ihm der Weg an die BMW-Spitze verwehrt worden war. Er leitete dort zunächst die Kernmarke VW Pkw, bis er im April Matthias Müller als Konzernchef ersetzte. Bei den Münchenern war er zuletzt für das Entwicklungsressort zuständig gewesen, bevor Ex-VW-Chef Martin Winterkorn ihn nach Wolfsburg holte. (SDA)