Etwa 200 Menschen nahmen am Samstag an einer Protestkundgebung gegen 5G in Bern teil. Das neue Mobilfunknetz gefährde die Gesundheit der Menschen und sei schädlich für das Klima, befürchten sie.
Die Kundgebung auf dem Waisenhausplatz war Bestandteil des internationalen Protesttags, wie der Verein «Schutz vor Strahlung» gleichentags mitteilte. Aktionen standen demnach in 33 Ländern auf dem Programm. In Genf gingen 200 Menschen auf die Strasse, um gegen 5G-Mobilfunknetze zu protestieren.
In Zürich wurde ein Protestmarsch mit mehreren hundert Teilnehmenden durchgeführt. Sie haben Regierungsrat Martin Neukom (Grüne) einen Brief mit mehreren Forderungen übergeben. Das Gespräch sei sehr positiv verlaufen, teilte der Verein weiter mit.
«Schutz vor Strahlung» fordert unter anderem eine Reduktion der Mobilfunkanlagen in Wohnzonen. Der Versorgungsauftrag gemäss Fernmeldegesetz könne auch mit weniger Anlagen gewährleistet werden. Zudem fordert der Verein einen Bewilligungsstopp für 5G-Anlagen, da eine Einhaltung der Anlagegrenzwerte messtechnisch noch gar nicht kontrolliert werden könne. Insbesondere stehen Ausführungsbestimmungen des Bundesamtes für Umwelt noch aus, wie es in der Mitteilung heisst.
«Schutz vor Strahlung» betont, dass alle diese Forderungen bundesrechtskonform seien und innerhalb der Kompetenzen der kantonalen Behörden liegen würden.
5G bedeute viele zusätzliche, punktuell stärkere Antennen und damit eine erhöhte Belastung für Mensch, Tiere und die Umwelt. Bereits unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte schade Mobilfunk der Gesundheit der Menschen. 5G sei aber auch schädlich fürs Klima, weil der Stromverbrauch dadurch weiter ansteigen werde. Die Demonstrierenden forderten einen Marschhalt bei der Einführung des 5G-Netzes. (SDA)