Das Haus der Zukunft ist in der Gegenwart angekommen: In Dübendorf ZH wurde am Mittwoch im Beisein von Bundesrat Guy Parmelin (59) das sogenannte DFAB House eröffnet. Es ist das weltweit erste Haus, das weitgehend mit digitalen Prozessen entworfen, geplant und auch gebaut wurde. Roboter setzten die Holzmodule zusammen, ein 3D-Drucker produzierte die Schalung für eine Geschossdecke.
Das Haus wurde auf dem «Nest»-Gebäude der Forschungsanstalten Empa und Eawag erbaut und dient sozusagen als Versuchskaninchen für Bautechnologien der Zukunft unter Realbedingungen. DFAB steht dabei für «Digitale Fabrikation». «Nest» ist ein Forschungs- und Innovationsgebäude – an ihm werden neue Technologien, Materialien und Systeme unter realen Bedingungen getestet, erforscht, weiterentwickelt. Das Budget für das DFAB-Projekt beläuft sich auf 2,4 Millionen Franken. Insgesamt planten und bauten acht Professuren der ETH Zürich zusammen mit Wirtschaftspartnern wie ABB am dreistöckigen Gebäude.
Nachhaltiger Hausbau
Dabei wurden gleich mehrere neue Technologien vom Labor in die Praxis überführt: Ein ABB-Roboter setzte ein geschwungenes Stahlgitter zusammen. Und zwei weitere fertigten an der ETH komplexe Holzkonstruktionen, die nun Teil des Bauwerks sind. Auch ein 3D-Drucker kam zum Einsatz: Er stellte die Geschossdecke her.
Ziel dieses Pilotprojektes: Die ETH-Professoren wollen herausfinden, inwiefern digitale Technologien das Bauen nachhaltiger und effizienter machen. Denn gegenüber einer herkömmlichen Betondecke sparte die Geschossdecke des Hauses erhebliche Mengen an Material. Zudem sollen Photovoltaikanlagen auf dem Dach im Jahresdurchschnitt mehr Energie produzieren, als das dreistöckige Modul verbraucht. (SDA/mm)