Millionen-Skandal um malaysischen Premier
Schweizer Banker wieder auf freiem Fuss

Im Laufe der Affäre um den Staatsfonds 1MDB in Malaysia wurde der Schweizer Jens Sturzenegger inhaftiert. Nun ist der Manager der Zürcher Falcon Private Bank wieder auf freiem Fuss – und zurück in der Schweiz.
Publiziert: 23.06.2017 um 12:58 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 11:10 Uhr
Jens Sturzenegger (l.) mit seinem Anwalt. Sturzenegger wurde im Rahmen der Affäre um den Staatsfonds 1MDB zu mehreren Monaten Haft verurteilt.
Foto: Reuters
Vinzenz Greiner

Jens Sturzenegger (42) geriet ins Fadenkreuz der Behörden. Im Januar wurde der Schweizer Manager der Zürcher Falcon Private Bank in Singapur zu 28 Wochen Haft und einer satten Geldstrafe von umgerechnet 90'000 Franken verdonnert. Das Gericht hatte dem Chef der Singapurer Falcon-Tochter mangelnde Sorgfaltsabklärungen im Zusammenhang mit Zahlungen aus dem Staatsfonds 1Malaysia Development Berhad, kurz 1MDB, vorgeworfen.

Jetzt ist Sturzenegger offenbar wieder auf freiem Fuss. Und in der Schweiz, wie das Portal «finews.ch» schreibt. Er soll seine Haftstrafe abgesessen haben.

Malaysischer Premier zwackte Hunderte Millionen Dollar ab

Ein Sprecher des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten erklärte gegenüber dem Finanzportal, dass ein in Singapur festgehaltener Schweizer Staatsbürger wieder auf freiem Fuss sei. Sturzeneggers Name wollte man nicht nennen.

Im Skandal ging es um verfehlte Kontrollen rund um kriminelle Gelder aus dem malaysischen Staatsfonds 1MDB. Der Staatsfonds hatte über Jahre Milliarden Dollar an Schulden angehäuft. Er stand unter direkter Kontrolle des malaysischen Premierministers Najib Razak (63). Auf seinem Konto landeten Hunderte Millionen Dollar aus dem Fonds.

Neben Falcon auch UBS und CS im Visier

In den Dunstkreis des 1MDB-Skandals gerieten mehrere Schweizer Banken. So war die UBS von der Finanzmarktaufsicht und Zentralbank, Monetary Authority of Singapore (MAS), mit einer Busse von 1,3 Millionen Singapur-Dollar (rund 909'000 Franken) wegen Verstössen gegen Geldwäschereigesetze sanktioniert worden.

Die Credit Suisse bekam eine Busse von 700'000 Singapur-Dollar (490'000 Franken) aufgebrummt. Der Grund: verschiedene Schwachstellen etwa bei der Überprüfung der Kunden und mangelnde Prüfungen der Transaktionen und Aktivitäten von Kunden.

Die MAS entzog der Bank BSI und der Falcon Private Bank den Bankenstatus. Falcon wurde mit 4,3 Millionen Singapur Dollar (gut 3 Millionen Franken) gebüsst.

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