Also doch! Was Ökonomen seit Ewigkeiten predigen, merken die Schweizer Konsumenten auch beim Einkauf im Supermarkt: Konkurrenz belebt das Geschäft. Und sorgt für tiefere Preise.
Das Konsumentenmagazin «K-Tipp» hat die Preise von Produkten der Billiglinien M-Budget und Prix Garantie mit denen von vor zehn Jahren verglichen. Das Fazit: Der Markteintritt der beiden grossen deutschen Discounter Aldi (2005) und Lidl (2009) hat die Preise teilweise gewaltig ins Rutschen gebracht.
Nur 25 Produkte teurer geworden
Konkret: Von 184 Produkten der Migros-Billiglinie M-Budget sind heute 150 Artikel billiger als vor zehn Jahren. Nur 25 Produkte sind teurer geworden, deren neun kosten gleich viel.
14 Artikel kosten nicht einmal mehr die Hälfte. Am stärksten unter Druck kamen die Preise für Instant-Cappuccino und Zwieback (minus 62 Prozent). Zahnpasta wurde 57 Prozent günstiger. Gar 68 Prozent billiger gibts die Fusscreme.
99 von 101 Artikeln günstiger
Auch bei der Konkurrenz von Coop sind die Preise ins Rutschen geraten. Laut der «K-Tipp»-Auswertung wurden 99 von 101 Prix-Garantie-Artikeln billiger. Zehn Artikel wurden gar über 50 Prozent günstiger.
Die grössten Preisabschläge gibt es bei Coop beim Zwieback (minus 62 Prozent), beim Camembert (minus 61 Prozent) und – wie bei der Migros – bei der Zahnpasta (minus 57 Prozent).
Beim Papier fehlt die Konkurrenz
Gestiegen sind hingegen die Preise für Papeteriewaren. Bei der Migros sind von 11 Produkten deren neun teurer geworden als vor zehn Jahren. Billiger wurde keines. Ähnlich sieht es bei Coop aus. Die Gründe? Beide Grossverteiler machen höhere Produktions- und Rohstoffpreise geltend.
Mit Recht? Denn ausgerechnet Papeteriewaren führen Aldi und Lidl nicht in ihrem Standardsortiment. Die Preissteigerungen beim Papier dürften zu einem beträchtlichen Teil auf die fehlende Konkurrenz der Discounter zurückzuführen sein.