Vor die Tür gesetzt wegen Sanierung
Pensionskasse schmeisst Mieter raus – Airbnb profitiert

Die Pensionskasse BVK kündigte sämtlichen Mietern einer grossen Liegenschaft in Zürich. Sie soll saniert werden. Es kommt zu Verzögerungen. Jetzt sind die Wohnungen auf Airbnb.
Publiziert: 24.01.2020 um 14:45 Uhr
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Aktualisiert: 24.01.2020 um 18:17 Uhr
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Mit diesen Bildern werden Wohnungen an der Freiestrasse 12 und 14 in Zürich auf Airbnb angepriesen.
Foto: Screenshot

Ohne Vorwarnung erhalten die Mieterinnen und Mieter der insgesamt 21 Wohnungen an der Freiestrasse 12 und 14 in Zürich die Kündigung. Es handelt sich dabei um eine Leerkündigung. Die Pensionskasse BVK, der das Gebäude mit Baujahr 1935 gehört, will das Gebäude sanieren.

Einige der Mieter ziehen vor die Schlichtungsstelle. Einer davon ist Georg Müller. Der «NZZ» sagt er, er könne zwar nachvollziehen, dass die BVK sanieren wolle, fühle sich jedoch von der Kündigung überrumpelt. Die Mieter erwirken in einem Vergleich eine Fristerstreckung.

Statt im August 2019 müssen sie die Zimmer neu erst Ende Mai 2020 räumen. «Allerdings würde ich diesen Vergleich nicht mehr unterschreiben», wird Müller im Artikel zitiert.

Wohnung für 145 Franken auf Airbnb

Inzwischen werden einen Teil der bereits leer geräumten Wohnungen auf dem Online-Zimmervermittler Airbnb angeboten. Insgesamt 15 Wohnungen finden sich auf der Plattform an der Freiestrasse 12 und 14. Sie werden als zentral gelegen angepriesen, «in a side street of the exclusive University district», heisst es. Eine 2,5-Zimmer-Wohnung im Gebäude kostet 145 Franken pro Nacht. Die Fotos zeigen helle Wohnungen mit Fischgrätparkett.

«Die BVK hätte eine rasche Sanierung ohne vorgängige Zwischennutzung bevorzugt», sagt Sprecher Christian Brütsch zu BLICK. Laut der Pensionskasse hätten jedoch mehrere Betroffene ihre Kündigung bestritten. Darauf habe man sich mit den Parteien vor der Schlichtungsstelle auf eine Erstreckung des Mietverhältnisses bis teilweise 2022 geeinigt.

Leerstehende Räume nutzen

Zu einzelnen Mietverhältnissen will sich die BVK nicht äussern. Laut der «NZZ» ist aber bekannt, dass der Detailhändler Russo Lebensmittel & Take-Away noch bis April 2022 in der Liegenschaft bleiben darf.

Dass ein Gebäude für eine Totalsanierung gänzlich geräumt und die leerstehenden Räume genutzt werden, bis effektiv saniert werden könne, sei vertretbar, sagt die Pensionskasse. Ausserdem habe man allen betroffenen Mietern Liegenschaften aus dem eigenen Portfolio zur Nachmiete angeboten. (dvo)

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