Massive Verluste an Börse
Furcht vor Staatspleite nach Wahlschock in Argentinien

Der klare Vorsprung der Opposition bei einer wichtigen Testwahl in Argentinien schürt die Furcht vor einer Staatspleite. Gegenüber dem US-Dollar brach die Nationalwährung um 15 Prozent auf 53 Peso auf ein Rekordtief ein.
Publiziert: 13.08.2019 um 15:43 Uhr
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Aktualisiert: 13.08.2019 um 15:47 Uhr
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Der Aktienindex verlor auf Basis von Dollar-Kursen 48 Prozent an Wert - das ist der zweitgrösste Rückgang binnen eines Tages an irgendeiner Börse seit 1950.
Foto: Getty Images

Die Absicherung eines zehn Millionen Dollar schweren Pakets argentinischer Anleihen gegen Zahlungsausfall verteuerte sich auf 2,116 Millionen Dollar, teilte der Datenanbieter Markit mit.

Das ist doppelt so viel wie am Freitag und der höchste Stand seit fünf Jahren. Es deute darauf hin, dass die Wahrscheinlichkeit einer Staatspleite auf mehr als 72 Prozent beziffert werde.

Peso bricht ein – Aktie verliert Hälfte des Wertes

Der Peso brach daraufhin um 15 Prozent ein. Der Aktienindex verlor auf Basis von Dollar-Kursen 48 Prozent an Wert - das ist der zweitgrösste Rückgang binnen eines Tages an irgendeiner Börse seit 1950. Auch der Anleihemarkt kollabierte.

Die Experten von Morgan Stanley senkten ihre Empfehlung für argentinische Wertpapiere und halten einen weiteren Verfall des Peso um 20 Prozent für möglich. «Um wirtschaftliche Stabilität zu sichern, -wäre ein hohes Mass an politischer Kontinuität nötig», konstatierten sie.

Was hat die Talfahrt ausgelöst?

Bei einer Vorwahl war der Oppositionskandidat Alberto Fernandez, der zusammen mit der ehemaligen Präsidentin Cristina Fernandez de Kirchner antritt, deutlich vor dem Amtsinhaber Mauricio Macri gelandet. Investoren fürchten bei einem Wahlsieg von Fernandez eine Abkehr vom wirtschaftsfreundlichen Kurs Macris.

Kirchner, die sich an der Seite von Fernandez um das Amt der Vizepräsidentin bewirbt, hat ein ausgesprochen angespanntes Verhältnis zu ausländischen Investoren. In ihre Amtszeit fällt der Kampf gegen Anleihebesitzer, die sich nicht an staatlichen Umschuldungen beteiligen, sondern Kapital daraus schlagen wollten.

Mit Kirchners Präsidentschaft wird auch der wirtschaftliche Niedergang des Landes in Verbindung gebracht. Ihrem liberalen Nachfolger Macri ist es jedoch bisher nicht gelungen, Argentinien aus dem wirtschaftlichen Tal zu führen. (SDA)

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