Luzerner Milchmulti wollte Bauern helfen
Emmi ist kein Preisdrücker

Nach Coop macht sich auch Emmi-Chef Urs Riedener für die Bauern stark. Der Luzerner Milchverarbeiter forderte in der Branche einen höheren Milchpreis. Ein anderer Grosser stellte sich aber dagegen.
Publiziert: 26.05.2017 um 23:44 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 14:12 Uhr
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Ein Thema, das die Schweizer Bauern immer wieder beschäftigt: der Milchpreis.
Foto: Michael Probst
Guido Schätti

Die Hoffnung der Bauern ist verflogen: Der Richtpreis für Molkereimilch bleibt bei 65 Rappen. Das hat die Branchenorganisation Milch (BOM) am Mittwoch entschieden. Die Milchbauern wollten drei Rappen mehr. Doch die Produzenten und Händler blockten.

Bei Emmi sei es zum Bruderkrieg gekommen, schrieb BLICK gestern. Die Bauern, die eine Aktienmehrheit am Milchproduzenten halten, seien an den Managern in Nadelstreifen gescheitert.

Doch Emmi weist den Vorwurf zurück. Emmi-Chef Urs Riedener (52) legt die Karten auf den Tisch. «Wir haben uns an der BOM-Sitzung am Mittwoch klar für die Erhöhung ausgesprochen», sagt er zu BLICK.

Emmi habe kein Interesse an einem tiefen Richtpreis, betont Riedener: «Wir erachten es als wichtig, die Milchproduktion als international stärksten Bereich der Schweizer Landwirtschaft langfristig zu stärken.»

Migros stimmte laut Branchenvertretern dagegen

Damit zeichnen sich die Fronten in der BOM immer klarer ab. Neben Emmi stimmte auch Coop mit den Bauern für einen höheren Milchpreis. Doch das reichte nicht für die benötigte Dreiviertelmehrheit.

Dagegen stimmte unter anderen der wichtigste Player: die Migros. Weil sie auch den Milchverarbeiter Estavayer Lait kontrolliert, darf sie gleich zwei Vertreter in den BOM-Vorstand delegieren. Und die hielten den Daumen runter, wie Branchenvertreter sagen.

Die Migros wollte dies nicht bestätigen. Klar ist: Eine freiwillige Preiserhöhung wie Coop zahlt die Migros nicht. Man halte sich an den gültigen Richtpreis, so eine Sprecherin.

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