«In den Coop to go wird nicht mehr automatisch ein Kassenzettel ausgedruckt», sagt Sprecher Ramón Gander. Die Kunden, die in den Take-aways des Grossverteilers einkaufen, bekommen seit letzter Woche an den bedienten Kassen den Beleg für ihren Einkauf nur noch auf Verlangen. Ausnahme: Self-Check-out-Kassen. Hier geben Automaten noch Kassenzettel aus, damit Kunden bei Stichprobenkontrollen nicht in Erklärungsnot kommen.
Was viele nicht wissen: Die über drei Millionen Supercard-Kunden von Coop können seit November wählen, ob die Ladenkasse ihnen eine Quittung ausspuckt oder sie den Beleg als E-Mail möchten. Das funktioniert in allen Coop-Supermärkten, den Coop-Restaurants, bei Bau+Hobby, bei der Import Parfumerie so wie bei Christ und Toptip.
Wie viel Quittungsmüll dadurch eingespart wird und wie viele Supercard-Nutzer auf das digitale Kassenzetteli gewechselt haben, will der Grossverteiler noch nicht bekannt geben.
Lidl geht weiter als Coop
Kunden ohne Sammelkarte erhalten in den Coop-Verkaufsstellen nach wie vor einen Kassenzettel. Denn bei einigen Produkten ist der Kassenbon auch der Garantieschein. «Deshalb haben wir zurzeit nicht geplant, den automatischen Ausdruck auszuschalten», erklärt Gander.
Der Discounter Lidl geht einen Schritt weiter. Ende Januar 2017 ist in allen 109 Filialen Schluss mit dem automatischen Ausdruck der Quittung. Künftig bekommt der Kunde den Kassenbon nur auf Verlangen. «Mit dieser Massnahme werden rund 30 Tonnen Papierabfall vermieden», sagt Sprecherin Corina Milz.
In drei Filialen hat Lidl die fast papierlose Kasse getestet. «Die Kunden haben darauf sehr positiv reagiert», sagt Milz.
Aldi und Migros warten noch ab
Vorreiter für dieses Modell waren die K-Kiosk-Stellen der Valora: Quittungen werden nur noch auf Nachfrage gedruckt – in jedem Fall jedoch noch bei Lottospielen.
Wir reagiert der übrige Detailhandel auf den Vorstoss von Coop und Lidl? Beim Discounter Aldi kommt weiterhin automatisch eine Quittung aus der Kasse, heisst es auf Anfrage. Auch die Migros will das Zetteli (noch) nicht sterben lassen. Allerdings können ihre 2,9 Millionen Cumulus-Karten-Nutzer bereits heute online Kassenbons einsehen. Das ist ein Indiz dafür, wohin die Reise geht.