Eine Massnahme mit Ankündigung: Das Zürcher Zwangsmassnahmengericht hat gestern die Untersuchungshaft für den gefallenen Ex-Raiffeisen-Boss Pierin Vincenz (62) und Ex-Aduno-CEO Beat Stocker (58) um drei Monate verlängert. Das teilte die Oberstaatsanwaltschaft des Kantons Zürich am Mittwochabend mit. «Die Staatsanwaltschaft III ist auf mögliche weitere, strafrechtlich relevante Transaktionen gestossen», heisst es in der Mitteilung. Und: «In den neuen Verfahrenskomplexen stehen noch weitere Ermittlungen an».
Bereits heute morgen hat der Finanz-Blog «Insideparadeplatz» über eine U-Haft-Verlängerung spekuliert (BLICK berichtete). Vincenz wird ungetreue Geschäftsbesorgung vorgeworfen. Er soll bei Firmenübernahmen der Kreditkartengesellschaft Aduno und der Investmentgesellschaft Investnet ein Doppelspiel gespielt und sich persönlich bereichert haben. Es gilt für ihn und Stocker die Unschuldsvermutung. Vincenz bestreitet die Vorwürfe.
Razzia bei weiteren Personen
Doch damit nicht genug: Laut Staatsanwaltschaft sind im Zusammenhang der Ermittlungen zwei weitere Personen vorübergehend verhaftet und einvernommen worden. An deren Wohn- und Arbeitsorten wurden Hausdurchsuchungen durchgeführt. Mittlerweile sind die beiden Personen wieder auf freiem Fuss. «Gegen diese beiden Beschuldigten wurde ein Strafverfahren wegen Gehilfenschaft zur ungetreuen Geschäftsbesorgung eröffnet», so der Wortlaut im Communiqué.
Vincenz geht es laut BLICK-Bericht vom letzten Freitag – Vincenz' Geburtstag – sehr schlecht im Zürcher Untersuchungsgefängnis: «So etwas steckt nicht mal ein Bergler wie Pierin locker weg», berichtet sein Freund Hausi Leutenegger (78). Sowohl Vincenz als auch Stocker befinden sich seit dem 27. Februar 2018 in U-Haft.