Laudamotion fliegt ab Basel und Zürich
Niki Lauda sucht noch Flugbegleiter – mit Castingshow

Die neue Airline des österreichischen Unternehmers Niki Lauda startet demnächst. Ab April fliegt sie von Basel nach Mallorca, später auch ab Zürich. Der Besitzer rechnet schon jetzt mit einem Verlust.
Publiziert: 17.03.2018 um 12:38 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 20:00 Uhr
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Niki Lauda startet bald mit Laudamotion. Seine neue Airline fliegt auch aus der Schweiz.
Foto: Reuters
Julia Fritsche

Ende April gehts für die Schweiz los: Niki Laudas (69) neue Airline startet von Basel. Als erste Destination wird am 27. April Mallorca angeflogen. Heute Morgen nun trat Lauda in Wien vor die Öffentlichkeit und gab seine Pläne bekannt.

Die Premiere von Laudamotion wird von Wien nach Düsseldorf führen. Lauda persönlich wird an Bord sein, um restliche Details zu klären. Am Freitag an der Pressekonferenz ist er guten Mutes. Momentan habe das Unternehmen 641 Mitarbeiter, Piloten seien genügend da. «30 bis 40 Flugbegleiter fehlen noch.»

Um die Lücken zu füllen, will die Fluggesellschaft ein Casting à la Heidi Klums «Germany's Next Topmodel» veranstalten. Freundlichkeit ist Lauda offenbar wichtig. Von seinen Flugbegleitern wünscht er sich «ein österreichisches Lächeln», wie er den Medien erklärt.

Laudamotion braucht noch Flugzeuge

Und wie sieht es bei den Flugzeugen aus? Momentan hat die Airline 14 Maschinen am Start, diese stammen von Niki. Bis Juni will Laudamotion sieben weitere Flieger anschaffen. In Zukunft sei er auch an Airbus-Neo-Maschinen interessiert, dafür würden die tieferen Kosten sprechen. Momentan aber machten die Flieger mit Triebwerkproblemen Negativ-Schlagzeilen.

Das Design der Laudamotion-Flieger erinnert an Air Berlin. Mit grossen roten Buchstaben steht Laudamotion auf der Flugzeugseite. Die neue Firma arbeitet unter grossen Zeitdruck. «Deshalb sehen die Flugzeuge jetzt so aus, wie sie aussehen», erklärt Lauda.

So sollen die Flugzeuge von Niki Laudas Laudamotion aussehen.
Foto: HEINZ-PETER BADER

Mögliche Kooperation mit Lufthansa

In Zukunft könnte die neue Fluggesellschaft auch mit der Lufthansa kooperieren. Doch noch sind solche Pläne nicht konkret, die Beteiligten müssen die Genehmigung der EU-Wettbewerbsbehörden abwarten. Unabhängig vom EU-Entscheid will Laudamotion aber seine Flugzeuge vertreiben. Die Kooperation würde nur Zusatzpassagiere bringen. Das Gerücht über eine Zusammenarbeit mit Ryanair weist Lauda dagegen entschieden zurück.

Leider ganz alleine habe er Laudamotion gekauft, erwidert Lauda auf die Frage nach Partnern. Knapp unter 50 Millionen Euro hätte er für die Niki-Überbleibsel gezahlt. Aus dem Sommergeschäft erwartet er einen Verlust im einstelligen Millionenbereich. Im zweiten Jahr könnte die Airline Geld verdienen.

Erst nur Basel-Mallorca

Seit Donnerstag ist die Webseite von Laudamotion online. Den einfachen Erstflug auf die Baleareninsel gibt es ab 129.99 Euro. Für diesen Preis ist allerdings nur ein Handgepäck von sechs Kilo inklusive. Es ist die günstigste der drei Buchungsklassen – Economy Class light. Wer mit einem Koffer reist, muss mindestens Economy Classic buchen.

Die teuersten Tickets gibt es unter dem Namen Premium Class. Nur diese Passagiere bekommen auf den Flügen Gratis-Essen. Alle anderen müssen für Snacks und Getränke zahlen. Extra zahlen Passagiere auch für Sitzplatz-Buchungen und Sportausrüstungen wie Taucher-Utensilien. Laudamotion verfolge ein typisches Low-Cost-Konzept, erklärt Chef Niki Lauda an der Pressekonferenz.

Überzählige Slots

Nach dem Start mit Basel-Mallorca kommen Ende Juni die weiteren Schweiz-Flüge dazu. Ab Basel fliegt Laudamotion noch nach Heraklion in Griechenland. Von Zürich aus fliegt die Airline insgesamt neun Ziele an. Mehrmals pro Woche geht es nach Heraklion und Rhodos in Griechenland, Mallorca und Ibiza in Spanien sowie in die italienischen Destinationen Lamezia Terme und Olbia.

Ab Zürich hätte die Airline noch weitere Flüge anbieten können. Sogenannte Slots, Zeitfenster zum Starten und Landen, von Niki hatte sie genügend. Doch wie die zuständige Koordinationsstelle in Zürich gegenüber BLICK erklärte, retournierte Laudamotion von 2300 Slots 1000. Davon profitierten nun andere Fluggesellschaften.

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