Das sitzt: «Wenn Thiam darauf besteht, sich wie ein König behandeln zu lassen, bei Kritik sofort bissig wird und sich mit schwachen Kopfnickern umgibt, wird er grandios scheitern.» Die Worte stammen aus einer Kolumne der Zeitung «Finanz und Wirtschaft». Der anonyme Schreiber «Praktikus» fährt dem neuen CS-Chef Tidjane Thiam (53) gehörig an den Karren.
Zwar seien es nur Gerüchte, aber was er aus dem Hause Credit Suisse höre, treibe ihm Sorgenfalten auf die Stirn. Der neue CEO fliege mit seiner Entourage immer First Class, bestehe auf einen Chauffeur, lasse sich gern mit dem Helikopter transportieren und steige in Hotels nur in der luxuriösen Presidential Suite ab.
Derweil setzt König Thiam seine Untergebenen auf harte Spar-Diät. Bis 2018 müssen sie 3,5 Milliarden Franken einsparen. 1600 Stellen verschwinden allein in den Schweizer CS-Filialen.
Der Chef muss Vorbild sein
Thiam habe «etwas Grundsätzliches nicht verstanden», kommentiert die «Finanz und Wirtschaft». Topbosse müssten mit gutem Beispiel vorangehen, wenn die treuen Mitarbeiter unter Sparprogrammen leiden.
Kommt dazu, dass sich Thiam offenbar aktiv von kritischen Stimmen abschirmen lässt. Dafür habe er einen teuren Beraterstab angestellt. Laut Branchenportal Finews.ch hat Thiam in den vergangenen Wochen und Monaten eine «Metamorphose» vollzogen: «Aus dem einstigen Strahlemann, wie er sich noch Anfang Jahr an der ersten Medienkonferenz präsentierte, ist ein verbissener Manager geworden, der tatsächlich schon bei der geringsten Kritik aufbrausend reagiert.»
Auf Anfrage von Blick.ch sagt ein CS-Sprecher: «Die Behauptungen sind falsch. Herr Thiam hat nie einen Helikopter benutzt. Er hält sich wie alle anderen Mitarbeiter an die bankinternen Regeln für Geschäftsreisen.» (alp)