Die blosse Vorherrschaft ist Zalando nicht genug. Der deutsche Versandriese will seine Machtstellung im Modemarkt ausbauen: Bis 2020 will er den Umsatz verdoppeln. Das sei das erklärte Ziel, sagt Co-Vorstandschef Rubin Ritter (35) am Zalando-Pressetag in Berlin.
2016 hatte das Unternehmen mehr als 3,6 Milliarden Euro eingenommen – davon über eine halbe Milliarde in der Schweiz. Um weiter zu wachsen, will Zalando mehr Marken an seine Plattform binden.
So soll laut deutscher Presseagentur dpa etwa die Partnerschaft mit dem weltgrössten Sportartikelhersteller Nike verstärkt werden: Zalando will mehr Artikel in sein Angebot aufnehmen. Und enger mit H&M kooperieren. Künftig ist deren Marke Weekday auf Zalando erhältlich.
Uber des Modehandels
Die Auslieferung soll individualisiert werden: Zalando möchte zum Uber der Modebranche werden. Wer den Taxidienst nutze, könne ja auch verfolgen, wo sein Auto gerade sei, sagt Zalando-Vorstandsmitglied Robert Gentz (33). «Warum sollte das nicht auch bei Mode möglich sein?» Kunden sollen künftig nicht nur bei sich zu Hause beliefert werden, sondern an jedem beliebigen Ort. Das ist allerdings noch Zukunftsmusik.
Konkret arbeitet Zalando hingegen daran, die Retourenquote zu senken, wie das Online-Portal «t3n.de» schreibt. Für 30 bis 40 Prozent der Retouren sei die falsch bestellte Grösse verantwortlich, sagt Stacia Carr, die den Bereich Engineering leitet. Ziel sei es, diese Zahl zu reduzieren – dank Computer-Technologie.
Und so soll das gehen: Ein ganzes Zalando-Team probiert Schuhe an und gibt Rückmeldung, ob sie passen oder nicht. IT-Spezialisten werten die Daten aus und leiten daraus ein Muster ab. Bestellt nun ein Kunde mit der Schuhgrösse 39 Turnschuhe, kann das System ihm sagen, dass ihm bei dieser speziellen Marke die Grösse 40 besser passt.