Die meisten Gewerkschafter haben nie ein Unternehmen geführt. Sie haben nie Verantwortung getragen für Mitarbeiter und mussten nie um Aufträge kämpfen.
Die meisten Gewerkschafter wissen aber ganz genau, wie man das alles machen müsste. Deshalb fordern sie mehr Lohn, bessere Arbeitsbedingungen, längere Ferien. Sie pochen auf die Verantwortung der Chefs – und fordern deren Köpfe, wenn sie versagen.
Eine solche Gewerkschafterin ist Susanne Blank. Als Arbeitnehmervertreterin war sie im Verwaltungsrat der Post und im Ausschuss, der den Postauto-Bschiss hätte bemerken können.
Nun ist Blank zurückgetreten – und hätte für einmal selber Verantwortung übernehmen müssen. Hätte! Ihr Rücktrittsschreiben aber ist eine grosse Anklage: Sie jammert über mediale Angriffe, politische Hetzjagd, den Untersuchungsbericht.
Die Message: Sie selber hat alles richtig gemacht und ist ein Opfer. Schuld sind die anderen.
Was für eine Peinlichkeit!
Blank hätte sich an Post-Chefin Susanne Ruoff ein Vorbild nehmen können: Sie übernahm Verantwortung und ging erhobenen Hauptes.
Die Chefin war selbst im Zurücktreten besser als die Gewerkschafterin.