Kochen auf unter zwei Quadratmetern
Swiss-Personal kritisiert Platzverhältnisse im A320 Neo

Leiser und mit weniger Verbrauch: Das sind die neuen Flieger der Swiss. Der Airbus A320 Neo hat aber auch seine Mängel. Das Personal klagt über enge Platzverhältnisse.
Publiziert: 08.12.2019 um 11:27 Uhr
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Ein Swiss-Flieger der A320-Reihe: 17 dieser Jets werden in den nächsten Jahren eingeflottet.
Foto: keystone-sda.ch

In wenigen Wochen ist es soweit: Anfang des nächsten Jahres erhält die Swiss den ersten Flieger des Typs A320 Neo. 17 dieser Jets hat die Fluggesellschaft bestellt. Sie werden innerhalb der nächsten vier Jahre eingeflottet.

Die Flugbegleiter beobachten das Ereignis mit Sorgen. Die Platzverhältnisse im neuen Flieger sind noch enger als bei den Modellen, mit denen die Swiss bereits auf Europaflügen unterwegs ist. Die Gewerkschaft hat deswegen bei der Swiss-Führung interveniert. Selbst mit der Suva sind die Vertreter der Arbeitnehmer in Kontakt. Das berichtet die «Sonntagszeitung».

«Wir haben uns, so sehr wir konnten, auf die Hinterbeine gestellt», sagt Sandrine Nikolic-Fuss zur Zeitung. Sie ist Präsidentin der Flugbegleiter-Gewerkschaft Kapers. «Würde es sich um einen Arbeitsplatz am Boden handeln, wäre das nicht erlaubt.»

Kochen auf unter zwei Quadratmetern

Grösste Sorge ist die Bordküche. Getränke und Snacks werden laut Nikolic-Fuss auf weniger als zwei Quadratmetern zubereitet. Die Arbeitsfläche im neuen Airbus-Flieger sei nochmals deutlich kleiner im Vergleich zu jener der bereits eingeflotteten A320-Flieger.

Das merken auch Passagiere. Um die Vorbereitungen für den Getränke-Service zu treffen, muss der Trolley – der Wagen, in dem Getränke und Essen verstaut sind – teils in die Passagierkabine geschoben werden.

Das erschwert den Zugang zu den Toiletten. Muss ein Passagier im falschen Moment aufs WC, kommt es zu Gedränge.

Leise und sparsam

Die Swiss wehrt sich gegen die Vorwürfe. «Die Grössenverhältnisse der Bordküche zwischen dem heutigen A320 und dem A320 Neo sind identisch», sagt eine Sprecherin zur «Sonntagszeitung». Aber die Möblierung sei anders. Das, so heisst es wiederum von Kapers, führe zu effektiv weniger Arbeitsfläche.

Die A320-Neo-Flotte ist Teil einer gross angelegten Verjüngungskur bei der Swiss. Die neuen Flugzeuge haben den Vorteil, dass sie weniger Treibstoff verbrauchen und leiser sind.

So sollen sie bis zu 20 Prozent Kerosin pro Sitzplatzkilometer sparen. Eine startende A320 Neo soll bis zur Hälfte weniger Lärm beim Starten machen. Der Lärm am Flughafen Zürich ist ein Dauerthema. (ise)

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