Jetzt doch: Boeing-CEO Dennis Muilenburg gibt seinen Posten ab. Das meldete der Flugzeugbauer am Montag in Chicago (USA). Nachfolger wird Verwaltungsratschef David Calhoun (62). Er soll den Vorsitz in der Geschäftsleitung ab dem 13. Januar übernehmen. Der Verwaltungsrat habe entschieden, dass ein Wechsel an der Konzernspitze nötig sei, um die Beziehungen mit den Aufsehern, Kunden und Aktionären zu kitten, sagte Calhoun.
Muilenburg stand wegen seines Krisenmanagements nach den zwei Abstürzen, bei denen insgesamt 346 Menschen starben, heftig in der Kritik und war bereits länger mit Rücktrittsforderungen konfrontiert. Die 737-Max-Abstürze in Indonesien und Äthiopien haben Boeing in eine tiefe Krise gestürzt.
Mängel bei der Sicherheit
Der Konzern steht im Verdacht, die Unglücksflieger überstürzt auf den Markt gebracht und dabei die Sicherheit vernachlässigt zu haben. Boeing weist dies zwar zurück, hat aber verschiedene Fehler und Pannen eingeräumt.
Im Zentrum der Krise steht das für die 737 Max entwickelte Steuerungsprogramm MCAS, das laut Untersuchungsberichten eine entscheidende Rolle bei den Abstürzen gespielt hat. Boeing hatte bereits nach dem Unglück in Indonesien versprochen, die MCAS-Probleme per Software-Update zu beheben. Wenig später kam es zum Absturz in Äthiopien. Das Update hat noch immer keine Zulassung der FAA.
Anleger feierten den Abgang von Muilenburg, der seit 2015 Boeing-Chef war. Die Boeing-Aktien legten im frühen Handel fast vier Prozent zu. (SDA/jfr)