Kiosk-Konzern macht auf Amazon Go
Valora testet Einkaufen ohne Kasse

Valora hat in einem Avec-Shop getestet, wie Kunden ihre Produkte per App einscannen und bezahlen können.
Publiziert: 02.03.2018 um 11:09 Uhr
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Aktualisiert: 11.10.2018 um 17:48 Uhr
Zur neuen App
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Interview mit Valora-CEO Michael Müller:Zur neuen App
Bianca Lüthy

Die Digitalisierung treibt klassische Detailhändler an. So auch Valora, den Kioskkonzern. Dieser hat in einem Avec-Shop im HB Zürich letztes Jahr von der breiten Masse unbemerkt einen Pilotversuch unternommen. Und eine Self-Checkout-App getestet, die eine bediente Kasse im Laden überflüssig macht. Das erinnert schwer an den US-Riesen Amazon, der gerade an kleinen Supermärkten ohne Kassen tüftelt – genannt Amazon Go.

Im Avec-Store konnten Kunden mit der «Scan & Go»-App während des Testversuchs auf ihrem Smartphone die Produkte per Barcode einscannen und bezahlen. Abgeschlossen wurde der Bezahlvorgang gleich über die App mittels hinterlegter Kreditkarte.

«An unseren Hochfrequenzlagen muss der Einkauf für die Kunden möglichst schnell und einfach gehen», erklärt Christina Wahlstrand, Sprecherin von Valora. Die App «Scan & Go», die seit 2016 im App-Store erhältlich ist, wurde in Zusammenarbeit mit Forschern des Auto-ID Labs der ETH Zürich entwickelt.

QR-Code beschwichtigt ehrliche Einkäufer

Laut Valora ergaben die ersten Erkenntnisse vor allem eines: nämlich dass Kunden sich unwohl fühlten, wenn sie nach dem Scan- und Bezahlvorgang quasi unbemerkt den Shop verliessen. Deshalb wurde am Ausgang des Ladens ein QR-Code montiert. Diesen konnten die Kunden jeweils zum Schluss einscannen, und dann wurde ein optisches Signal ausgelöst, das dem Kunden versicherte, den Zahlungsvorgang abgeschlossen zu haben.

«Das Thema Self-Checkout ist und bleibt für uns zentral», wie Christina Wahlstrand sagt. In welcher konkreten technischen Realisierung der Self-Checkout in den Valora-Verkaufsstellen in Zukunft erfolgen soll, sei derzeit noch offen.

«Wir wollen auch in diesem Jahr noch mit einem neuen System eine Testphase eröffnen, wahrscheinlich wieder in Zürich», erklärt Michael Müller, CEO von Valora, im Video-Interview mit BLICK. 

Dass mit dem Self-Checkout Arbeitsplätze verschwinden könnten, erwartet Müller nicht: «Die Mitarbeiter werden zunehmend Zeit haben, andere Funktionen wahrzunehmen.» Zum Beispiel für die Beratung und den Verkauf. 

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