Kaffee-Manager liess zwei schwarze Gäste verhaften
Rassismus-Shitstorm gegen Starbucks

Der Manager einer US-Starbucks-Filiale rief die Polizei, weil zwei schwarze Männer in seinem Lokal sassen und nichts konsumierten. Sie wurden verhaftet.
Publiziert: 16.04.2018 um 11:04 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 18:14 Uhr

Eine zunächst unspektakuläre Szene in einer Starbucks-Filiale in Philadelphia (USA) hat in den letzten Tagen einen weltweiten Shitstorm gegen die Kaffee-Kette ausgelöst. So sehr, dass jetzt der Starbucks-Konzernchef zu Kreuze kriechen und sich öffentlich entschuldigen muss.

Das ist passiert: Zwei schwarze Männer hielten sich am Donnerstag für ein paar Minuten im Lokal auf, um auf einen Freund zu warten. Sie konsumierten nichts, fragten stattdessen, ob sie die Toilette benutzen dürften. Das Personal schlug ihnen den Wunsch ab.

Komplette Überreaktion

Verständlich wäre es nun gewesen, hätte das Personal die Männer gebeten, ausserhalb des Lokals zu warten, wenn sie schon nichts konsumieren. Der Geschäftsführer dieses Lokals aber griff zu einer völlig unverhältnismässigen Massnahme: Er rief die Polizei.

Nichts getan: Die Polizei nahm die beiden Unschuldigen fest.
Foto: Screenshot/Twitter

Diese verhaftete die Männer, führte sie in Handschellen ab. Mehrere der anderen Starbucks-Gäste nahmen die Szene mit dem Handy auf. Viele von ihnen protestierten laut. «Sie haben doch nichts getan», hört man einen der Besucher in einem Video schreien. Es half nichts.

«Es sollen Köpfe rollen»

Kaum waren die Videos im Internet gelandet, braute sich über dem Kaffee-Konzern ein Shitstorm zusammen. Der Vorwurf: Rassendiskriminierung. «Was da passiert ist, ist eine Schande. Es sollten Köpfe rollen, und die beiden Männer sollen dicke Schecks und eine Entschuldigung erhalten.»

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Der Bürgermeister von Philadelphia, Jim Kenney (60), kündigte eine Untersuchung gegen Starbucks an. Und Starbucks-CEO Kevin Johnson (57) nannte die Reaktion seines Unterstellten «verwerflich». Das Unternehmen stehe stark gegen Diskriminierung ein. Er wolle sich nun auch mit den Opfern treffen und sich persönlich entschuldigen. 

Das wird jedoch höchstens dafür sorgen, dass der PR-GAU nicht noch schlimmer wird.

Vor der Starbucks-Filiale, wo sich die beschämenden Szenen abgespielt haben, versammelten sich am Wochenende dutzende Demonstranten.
Foto: Social Media

(kst)

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