Jetzt macht Trump doch ernst
USA verhängen Strafzölle gegen EU-Länder

Unternehmen aus den EU-Ländern müssen künftig Strafzölle auf Exporte von Stahl und Aluminium in die USA zahlen. Ab Mitternacht würden die neuen Zölle gelten.
Publiziert: 31.05.2018 um 16:10 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 04:25 Uhr

Im Handelsstreit zwischen den USA und der EU hält US-Präsident Donald Trump (71) an seiner harten Haltung fest: Unternehmen aus den EU-Ländern müssen künftig Strafzölle auf Exporte von Stahl und Aluminium in die USA zahlen. Das hat US-Wirtschaftsminister Wilbur Ross am Donnerstag in Washington bekannt gegeben. Ab Mitternacht würden die neuen Zölle gelten.

Die Europäer hatten seit Monaten mit Washington über die angekündigten Zölle von 25 Prozent auf Einfuhren von Stahlprodukten und zehn Prozent auf Aluminium gestritten.

Die EU wollte sich nicht erpressen lassen und verlangte, von den Zöllen bedingungslos und unbefristet ausgenommen zu werden. Erst dann sollte über mögliche Handelserleichterungen für die US-Wirtschaft gesprochen werden. Dazu sagte Ross: «Wir waren nicht bereit, diese Bedingung zu erfüllen.»

Um Kompromiss bis zuletzt gerungen

Die USA stellten als Alternative für die Zölle Ausfuhrobergrenzen zur Debatte. Dies hätte nach Berechnungen des US-Handelsministerium den gleichen Effekt auf die angestrebte höhere Auslastung der US-Stahlindustrie wie die Strafzölle.

Bis zuletzt war um einen Kompromiss gerungen worden. Doch auch ein Krisengespräch zwischen EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström und Ross am Rande einer Konferenz der Industrieländerorganisation OECD in Paris brachte am Mittwoch keinen Durchbruch.

Brüssel hatte zugleich angekündigt, auf Zollerhebungen zu reagieren und ihrerseits Zölle auf US-Produkte wie Motorräder, Whiskey und Jeans zu erheben. Trump brachte daraufhin Einfuhrzölle von bis zu 25 Prozent auf Autos ins Spiel.

Frankreichs Wirtschaftsminister Bruno Le Maire hatte noch am Donnerstag bekräftigt, es werde eine starke Antwort der EU geben. Ross warnte die Europäer dagegen vor einer Eskalation, falls sie mit Vergeltungszöllen antworten. 

Schlagabtausch mit den USA

Und prompt reagiert die EU mit Vergeltungszöllen auf die verhängten Strafzölle, wie EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker am Donnerstagnachmittag in Brüssel bekannt gab. (SDA/lub)

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