Euro kletterte plötzlich auf über 1.21 Franken
«Fehlerhafte Datenquelle war Ursache für Anstieg»

Was ist denn hier los? Zum Jahresauftakt klettert der Euro zum Schweizer Franken um rund 8 Prozent, wie Daten auf der Finanzplattform cash.ch zeigen. Doch geht hier alles mit rechten Dingen zu? Ein SIX-Sprecher nimmt Stellung.
Publiziert: 01.01.2019 um 13:06 Uhr
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Aktualisiert: 01.01.2019 um 19:43 Uhr
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Kursverlauf am 1. Januar 2019: Euro steigt massiv zum Schweizer Franken.
Foto: Screenshot
Ulrich Rotzinger

Was für ein Jahresauftakt! Kaum hatte das neue Jahr begonnen, schoss der Euro-Kurs in die Höhe. Die Gemeinschaftswährung klettert im Vormittagsverlauf auf über 1.21 Franken, wie die Kurs-Charts auf cash.ch zeigen. Am Vortag kostete der Euro noch rund 1.13 Franken – wie schon in den Wochen zuvor.

Sind hier die Währungshüter der Schweizerischen Nationalbank am Werk? Diese Frage warf auch SF-Wirtschaftsexperte Reto Lipp (Eco) auf dem Kurznachrichtendienst Twitter auf.

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Interessant: Am 1. Januar vor genau 20 Jahren wurde der Euro eingeführt. Für die Schweiz startete der Euro-Wechselkurs bei 1.610 Franken. Im September 2011 hämmerte die SNB den Euro bei einem Mindestkurs von 1.20 Franken fest.

Die Aufgabe der Wechselkursuntergrenze im Januar 2015 war für viele Firmen dann ein Schock. Kurzfristig sackte der Euro auf 1.04 Franken ab. Wurden in den Jahren darauf dann wieder stärker. Zuletzt kratzte er im Mai 2018 an der 1.20-Franken-Marke.

Handelt es sich um einen Software-Bug?

Auffallend allerdings: Zwar steigt am Dienstag der Euro-Franken-Kurs auf dem Kurschart von cash.ch. Als aktueller Euro-Kurs in der Tabelle (Stand 14 Uhr) wird 1.13 Franken angegeben. Das entspräche einem Plus von lediglich gut 0,5 Prozent gegenüber dem Vortag.

Kurstableau von cash.ch mit unterschiedlicher Euro-Franken-Kursentwicklung.
Foto: Screenshot

Handelt es sich um einen Fehler vom Datenlieferanten der Finanz-Plattform? Das wäre viel wahrscheinlicher als eine SNB, die am Devisenmarkt aktiv ist. Zumal der Euro in der Kurstabelle gegen 14.45 Uhr nun bereits bei 1.2397 Franken notiert. Andere Währungspaare reagierten aber nicht auf die mutmassliche Euro-Hausse zum Franken. Das hätten sie aber tun müssen.

«Fehler konnte behoben werden»

Die Anfrage von BLICK bei der SIX Financial Information blieb bis zum Abend unbeantwortet. Dann meldet sich SIX-Sprecher Jürg Schneider. Weil man am Feiertag personell nicht so stark besetzt sei wie an normalen Tagen, habe die Antwort etwas Zeit gebraucht.

«Es handelt sich in der Tat um eine fehlerhafte Datenquelle», sagt Schneider zu BLICK. Sie sei dafür verantwortlich gewesen, dass die Daten einen Kursanstieg auf Finanzplattformen signalisierten. «Der Fehler konnte schliesslich behoben werden», so Schneider. Weitere Angaben machte er nicht.

Der Euro-Kurs ist jetzt wieder richtig gestellt: Ein Euro notiert bei 1.1263 Franken (-0.03 Prozent) auf Portalen wie cash.ch und Co.

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