Für Apple gibt es gute und schlechte Nachrichten. Die gute zuerst: Die starke Nachfrage nach dem Luxus-iPhone und App- sowie Musikdienst-Einnahmen bescherten dem Techkonzern einen Mega-Gewinn. Gut 11,5 Milliarden Dollar verdiente Apple im vergangenen Quartal. Der Verkauf von 41,3 Millionen Geräten trieb auch den Umsatz an.
Damit aber auch gleich zur schlechten Nachricht: Apple ist trotz dieser beeindruckenden Zahlen nicht länger der zweitgrösste Smartphone-Verkäufer der Welt. Denn neu belegt das chinesische Unternehmen Huawei den Platz hinter Samsung, wie «Reuters» schreibt.
Drei Prozent Vorsprung
Im zweiten Quartal des Jahres können die Chinesen über 15 Prozent Marktanteil für sich beanspruchen, während Apple nur auf 12 Prozent kommt. Beide können aber Samsung nicht das Wasser reichen. Die Koreaner haben einen Marktanteil von fast 20 Prozent, so die Beratungsunternehmen IHS und Strategy Analytics.
Gemäss einem weiteren Marktbeobachter konnte Huawei besonders in China kräftig zulegen. Insgesamt seien auf dem Markt im zweiten Quartal 100 Millionen Geräte ausgeliefert worden, zeigen die Daten von Canalys. 27 Prozent davon konnte Huawei für sich beanspruchen. 6 Prozent mehr als noch vor einem Jahr.
Mit Top-Modellen profilieren
Das China-Glück könnte aber kurzfristig sein. Experten befürchten nämlich, dass sich der Markt nun abkühlt und damit Huawei vom Gewinner zum Verlierer wird. Ein zusätzlicher Unsicherheitsfaktor ist der Handelsstreit zwischen den USA und China.
Doch Huaweis Aufholjagd ist nicht allein dem Heimmartkt China zu verdanken. Laut den Experten gelingt es dem Smartphone-Hersteller zunehmend höherpreisige Modelle mit Top-Ausstattung an die europäischen Kunden zu bringen. «Huaweis P20 Pro ist das erste Flaggschiff-Smartphone mit Dreifachkamera, damit ist man der Konkurrenz voraus», erklärt der IHS-Analyst Gerrit Schneemann. Zudem profitierten die Chinesen davon, dass die Marke Huawei inzwischen weltweit ein Begriff ist. (jfr)