In Zürich stellen 5 Anbieter ihre 1600 E-Scooter an jede Ecke
Trottinetts rollen um die Wette

Überdosis E-Scooter: Nach Bird und Flash hat das Berliner Start-up Tier seine Trottis in der Stadt platziert. Und neben dem US-Unternehmen Lime stösst noch ein weiterer Anbieter hinzu.
Publiziert: 03.05.2019 um 23:57 Uhr
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Aktualisiert: 19.05.2019 um 11:46 Uhr
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Mit 550 E-Scootern ist das Berliner Start-up Flash derzeit der grösste Player.
Foto: Flavia Müller
Maren Meyer
Maren MeyerWirtschafts-Redaktorin

Sie tummeln sich entlang des Seeufers, gruppieren sich an Strassenecken und belagern den Hauptbahnhof: E-Trottis stehen überall in Zürich. Sie heissen Flash, Bird und Tier. Nur das US-Start-up Lime lässt bisher noch auf sich warten: Nach einer Unfall-Serie im vergangenen Jahr zog das Unternehmen alle 300 Scooter aus dem Verkehr.

Und wären vier Anbieter nicht bereits genug, steht noch ein weiterer Bewerber in den Startlöchern. Laut dem Sicherheitsdepartement der Stadt Zürich sind fünf Gesuche eingegangen und bewilligt. Insgesamt werden bald 1600 E-Trottis die Stadt bevölkern. Potenzielle Nummer fünf könnte das schwedische Start-up Voi sein. «Wir haben definitiv Pläne für Zürich», heisst es auf Anfrage von BLICK. Ein Datum stehe allerdings noch aus.

10 Franken pro Trotti im Monat

Die Trotti-Flut hat einen einfachen Grund: Zürich dient als beliebte Spielwiese, auf der sich die Start-ups gerne austoben. Die Zürcher gelten als «experimentierfreudig», sagt Torge Barkholtz (42), Schweiz-Chef von Flash. Doch mitspielen darf nur, wer die neuen Regeln der Stadt befolgt: Ab 30 Fahrzeugen müssen die Unternehmen zahlen: 10 Franken pro Trotti und Monat. So könnte das Chaos gebändigt werden.

«Alles ist ganz neu. Jetzt soll der Markt spielen, und das wird vermutlich automatisch eine gewisse Ordnung bringen», sagt Mathias Ninck (50), Sprecher des Sicherheitsdepartements der Stadt Zürich. Heisst: Bleiben die Trottis ungenutzt, werden die Betreiber sie wohl wieder aus dem Verkehr ziehen. Sonst wird es teuer.

Lime lässt auf sich warten

Dass kaputte Trottis tagelang auf dem öffentlichen Grund herumlägen, sei unwahrscheinlich, sagt Ninck. Ein falsch parkierter Scooter müsse ausserdem von den Betreibern innerhalb von 24 Stunden entfernt werden.

Und warum ist Lime noch nicht unterwegs? Nach der Unfallserie letztes Jahr will das Start-up ganz sichergehen. Damals blockierten die Bremsen einiger Trottis automatisch, Nutzer verunfallten. BLICK weiss, dass sich das Start-up nun die notwendige Zeit nehmen will, um den Neustart sorgfältig vorzubereiten. «Wir sind zuversichtlich, sehr bald wieder auf den Zürcher Strassen unterwegs zu sein», sagt Estuardo Escobar (30), Geschäftsführer von Lime Schweiz.

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