«Wenn Zinsen steigen, gibt es starke Korrekturen»
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Iazi-Immo-Experte im Interview:«Wenn Zinsen steigen, gibt es starke Korrekturen»

In drei Jahren sind Häuser und Wohnungen 200 Milliarden Franken weniger wert
Der grosse Immo-Schock!

Für 2021 prognostiziert die Immobilienberatungsfirma Iazi die Zinswende. Zusammen mit sinkenden Mieten und steigendem Leerstand ergibt das eine toxische Mischung auf dem Immobilienmarkt. Besonders betroffen wäre Zürich.
Publiziert: 14.11.2018 um 02:10 Uhr
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Aktualisiert: 04.02.2019 um 09:06 Uhr
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Iazi prognostiziert einen Wertverlust der Immobilien in der Schweiz: 2021 rechnet die Immobilienberatungsfirma mit einem Verlust von 209 Milliarden Franken. Vor allem Eigenheimbesitzer sind betroffen: Über 151 Milliarden Franken gehen verloren.
Foto: Keystone
Maren Meyer

Der Druck auf den Schweizer Immobilienmarkt nimmt zu. Nach zwei Jahrzehnten des Wachstums sagt die Immobilienberatungsfirma Iazi nun eine Trendwende voraus: Im Jahr 2021 sind Häuser und Wohnungen auf dem Schweizer Markt zehn Prozent weniger wert. Das entspricht einem Verlust von 209 Milliarden Franken!

«Derzeit sind mehr als 2000 Milliarden Franken investiert in Stockwerkeigentum, Einfamilienhäuser und Mietwohnungen», sagt Donato Scognamiglio (48), Iazi-CEO, zu BLICK. Es mehrten sich die Zeichen, dass der Zenit einer langen Wachstumsperiode erreicht sei. «Bereits eine Zinserhöhung von einem Prozent wird zu starken Wertverlusten am Immobilienmarkt führen», erklärt Scognamiglio.

Eigenheimbesitzer verlieren deutlich

Für die Prognose hat die Immobilienberatung Eigenheime und Renditeobjekte bewertet. Zusammen haben die rund 1,4 Millionen Einfamilienhäuser und 2,3 Millionen Wohnungen einen Marktwert von gut 2030 Milliarden Franken.

Die Gründe, die zu dem besagten Wertverlust führen, ergeben zusammen eine toxische Mischung am Immobilienmarkt: Während der Leerstand bei weiterer Bautätigkeit steigt, sinken die Mieten – und steigende Zinsen ziehen den Wertverlust nach sich. Vor allem Eigenheimbesitzer verlieren – insgesamt über 150 Milliarden Franken. Mehrfamilienhaus-Besitzer kommen mit einem Wertverlust von rund 58 Milliarden Franken etwas besser weg.

Schulden müssen abgebaut werden

Besonders betroffen wäre der Kanton Zürich: Hier wird ein Wertverlust der Mehrfamilienhäuser und Eigenheime von 41 Milliarden Franken erwartet. Die Kantone Aargau mit 26,8 Milliarden, St. Gallen mit 17,6 Milliarden und Bern mit 13,7 Milliarden Franken folgen auf den Plätzen zwei bis vier.

Am wenigsten betroffen sind die Immobilienbesitzer in den Kantonen Appenzell Innerrhoden (–0,3 Milliarden Franken) und Glarus (–0,55 Milliarden Franken). Immobilienbesitzern rät Scognamiglio, ihre Schulden abzubauen – zu verkaufen hingegen nicht.

Anzeichen für Trendwende sind da

«Niemand weiss so genau, wann die Zinswende kommt», sagt Claudio Saputelli (49), Leiter Immobilien-Analyse der UBS. Die Grossbank erwarte im Dezember 2019 die ersten Zinsschritte von –0,75 auf –0,50 Prozent. Dieser geringe Schritt habe praktisch keine Auswirkungen auf den Immobilienmarkt, sagt der Experte. Zudem stelle sich die Frage, ob man sich bei der aktuellen Verschuldung der Schweizer Haushalte überhaupt eine grössere Zinswende leisten könne.

Die Credit Suisse rechnet im Herbst 2019 mit einem ersten Zinsschritt. Einen Zinsanstieg von einem Prozent im Jahr 2021 und einem damit einhergehenden Wertverlust von zehn Prozent schätzt Fredy Hasenmaile (51), CS-Immobilien-Experte, zwar als etwas zu hoch ein. «Acht Prozent könnten aber durchaus realistisch sein», meint er.

Die Anzeichen für eine Trendwende mehren sich: In 25 Prozent der von Iazi untersuchten Regionen sind Eigentumswohnungen im letzten Jahr bereits günstiger geworden.

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