Importeier sind verseucht, Schweizer Eier nicht
Darum geht es beim Eier-Gift-Skandal

Gestern hat der Eier-Skandal die Schweiz erreicht. BLICK erklärt, worum es geht.
Publiziert: 06.08.2017 um 19:43 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 16:03 Uhr
Der Fipronil-Skandal hat die Schweiz erreicht.
Foto: AP Photo
Michael Bolzli

Der Fleisch-Skandal ist verdaut, jetzt gibt es einen Eier-Skandal! Und der schlägt mit voller Wucht zu: Alleine in Deutschland sind mindestens drei Millionen Eier mit einem Insektengift belastet. Gestern ist der Skandal bei uns angekommen. Aldi Schweiz nimmt alle Importeier aus dem Verkauf. «Es handelt sich dabei um eine reine Vorsichtsmassnahme», sagt Sprecher Philippe Vetterli zu BLICK. 

Worum geht es?

Seinen Ursprung hat der Skandal in den Niederlanden. Von dort aus wurden Eier exportiert, die mit dem Insektengift Fipronil belastet sind. In Deutschland haben mehrere Detailhändler einen Verkaufsstopp für niederländische Eier verhängt. Aktuell sind 138 Geflügelfarmen gesperrt. Die Lebensmittelkontrollbehörde der Niederlande empfiehlt, bis Sonntag keine Eier zu essen. Untersucht wird jetzt, ob auch Produkte betroffen sind, in denen Eier verarbeitet wurden.

Gibt es die giftigen Eier auch in der Schweiz?

Aldi Schweiz hat die Importeier präventiv aus dem Verkauf genommen. Bei Migros, Coop, Denner und Spar sind keine Eier aus den Regalen verschwunden. Eier aus einheimischer Produktion sind vom Skandal nicht betroffen. Sie stehen bei uns ganz hoch im Kurs: Ihr Marktanteil liegt bei rund 80 Prozent. 

Wie gefährlich ist Fipronil?

Das Insektizid Fipronil wird gegen Flöhe, Läuse, Zecken, Schaben und Milben eingesetzt. Laut den deutschen Behörden besteht durch den Verzehr der belasteten Hühnereier «keine konkrete» Gesundheitsgefährdung. 

Wie kam das Mittel in die Eier?

Fipronil war über ein Anti-Läusemittel in die Eier gelangt. Das Mittel besteht normalerweise nur aus Eukalyptusöl und Menthol. Vermutlich hatte ein belgischer Hersteller Fipronil beigemischt, obwohl das Mittel für die Geflügelzucht verboten ist. Das ärgert die Bauern. Sie haben unwissentlich ein verbotenes Mittel eingesetzt und müssen nun Umsatzeinbussen hinnehmen. 

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