Die Geflügelproduktion boomt, die Nachfrage nach Pouletfleisch ebenso. Immer beliebter wird Hühnchen auch im Fast-Food-Bereich: «Wir haben eine Menge Anfragen aus der Schweiz, wann KFC endlich in den Markt kommt», sagt Marco Schepers (42). Laut dem Schweiz-Chef von Kentucky Fried Chicken (KFC) ist es nun so weit.
Am 5. Dezember eröffnet in der Genfer Rue des Alpes im Centre Les Cygnes gegenüber dem Bahnhof Cornavin das erste Schnellrestaurant. Der KFC-Betreiber, eine Schweizer Firma, ist laut Schepers bereit, weitere Standorte in der Romandie zu eröffnen.
BLICK trifft Schweiz-Chef Schepers im Gewerbegebiet in Singen (D) nahe der Schweizer Grenze. «Hier im Restaurant wird am Wochenende mehrheitlich Schwiizertüütsch gesprochen», sagt Schepers während er durch die Frittierküche führt. Alles ist blitzblank gewienert. Der Chef-Besuch war angekündigt.
Mindestens drei Filialen sollen 2018 eröffnen
Der Singener KFC-Betreiber, Abraham Bulun, ist Schweizer. «Er wird eigene Standorte in der Schweiz führen», sagt Schepers. «Für 2018 planen wir an fünf Eröffnungen.»
Vorsichtig kalkuliert werde man mindestens drei schaffen: Dazu gehört ein Restaurant im Shoppyland in Schönbühl BE, das im Frühjahr mit Aussenplätzen und einem Wintergarten aufgeht. Und eines im Grossraum Zürich und im Tessin.
Gleichzeitig laufe die Suche nach Standorten in Winterthur ZH, Luzern, Bern, Basel und Lausanne. «Insgesamt möchten wir möglichst schnell auf 50 Standorte in der Schweiz kommen», kündigt Schepers an.
Für den Neuling, der in der Schweiz bereits zweimal gescheitert ist, eine steile Ansage. «Wir rechnen mit bis zu zehn Jahren für den Aufbau der Kette mit 50 Filialen», dämpft Schepers ab. Wie schnell man vorankomme, hänge etwa auch vom Verlauf der Gespräche mit den SBB für gute Standorte an Bahnhöfen ab.
Pro Standort sollen 40 Arbeitsplätze entstehen
In Singen wird derweil in Doppelschichten gearbeitet. Die ersten Angestellten der Genfer Filiale werden auf ihren Einsatz vorbereitet. Die Rekrutierung läuft gleichzeitig weiter. «Pro Restaurant benötigen wir rund 40 Personen in Voll- und Teilzeit», sagt Schepers. Er sei auch offen dafür, Flüchtlinge in seinen Filialen anzustellen, was man bereits in Deutschland mache. Und überschüssiges Essen an gemeinnützige Organisationen abzugeben.
Schepers weiss, dass der Schweizer Markt anspruchsvoll ist. Um sich nicht die Finger zu verbrennen, muss er nicht nur Poulet, sondern auch Swissness bieten. «Wir treten in der Schweiz weniger knallig rot auf, setzen beim Innendesign auf viel Holz, Stein und Metall.»
Um den Schweizer Geschmack zu treffen, werde man in Zukunft spezielle Schweizer Burger-Kreationen im Angebot haben. «Was genau, will ich noch nicht verraten», sagt Schepers. Ein Beispiel aus Deutschland: Dort gibt es im Winter Burger mit Rotkohl und Pflaumensauce.
Poulets stammen aus Holland
Die Poulets für die Schweizer Kunden kauft KFC hauptsächlich in Holland ein. «Wir prüfen jetzt auch die Zusammenarbeit mit Schweizer Mastbetrieben», sagt Schepers. «Billighühner aus Käfighaltung gibt es bei uns keine.»
Man lege Wert auf Qualität, sei deshalb auch nicht ganz so günstig. In der Schweiz kostet ein Menü 13 bis 14 Franken. Das ist rund das Doppelte des Preises in Deutschland. «Dafür kann man unbegrenzt Getränke nachfüllen», sagt Schepers.
Mal schauen, ob das reicht und der dritte Anlauf gelingt. Denn die Konkurrenz schläft nicht. Die Migros hat in den letzten Jahren, als die Gerüchte eines Markteintritts von KFC zunahmen, mit ihren Chickerias ein Abwehrdispositiv hochgefahren. Mit Nachhaltigkeit und heimischem Pouletfleisch – im Gegensatz zu KFC.
Die Migros ist gerade dabei, die Nordostschweiz mit der Fast-Food-Kette Chickeria zu überziehen. Stand heute betreibt sie 13 Filialen von St. Gallen bis Chur, zwei weitere Restaurants kommen noch bis Ende Jahr hinzu.
Eines davon an der Zürcher Langstrasse. Ein Topstandort, der viel junge Laufkundschaft verspricht. Junge Leute bis 35 Jahre sind auch das Zielpublikum von KFC.
In Deutschland machen sie die Hälfte der KFC-Gäste aus. «Ob es in der Schweiz auch so ist, wird sich noch zeigen», sagt KFC-Schweiz-Chef Marco Schepers.
Chickerias sind keine grosse Konkurrenz
Er sagt: «Die Chickerias sind keine grosse Konkurrenz für uns.» Aber: «Die Expansion der Migros zeigt, dass Poulet-Fast-Food in der Schweiz gefragt ist.»
Während Schepers 50 Standorte in der Schweiz für realistisch hält, plant die Migros langfristig mit 30 Chickerias in der Deutschschweiz.
Weil die Nachfrage nach Poulet steigt und steigt, will die Migros-Tochter Micarna einen zweiten Hühnerschlachthof bauen. Und die Kapazitäten auf jährlich 60 Millionen Poulets verdoppeln.
Die Migros ist gerade dabei, die Nordostschweiz mit der Fast-Food-Kette Chickeria zu überziehen. Stand heute betreibt sie 13 Filialen von St. Gallen bis Chur, zwei weitere Restaurants kommen noch bis Ende Jahr hinzu.
Eines davon an der Zürcher Langstrasse. Ein Topstandort, der viel junge Laufkundschaft verspricht. Junge Leute bis 35 Jahre sind auch das Zielpublikum von KFC.
In Deutschland machen sie die Hälfte der KFC-Gäste aus. «Ob es in der Schweiz auch so ist, wird sich noch zeigen», sagt KFC-Schweiz-Chef Marco Schepers.
Chickerias sind keine grosse Konkurrenz
Er sagt: «Die Chickerias sind keine grosse Konkurrenz für uns.» Aber: «Die Expansion der Migros zeigt, dass Poulet-Fast-Food in der Schweiz gefragt ist.»
Während Schepers 50 Standorte in der Schweiz für realistisch hält, plant die Migros langfristig mit 30 Chickerias in der Deutschschweiz.
Weil die Nachfrage nach Poulet steigt und steigt, will die Migros-Tochter Micarna einen zweiten Hühnerschlachthof bauen. Und die Kapazitäten auf jährlich 60 Millionen Poulets verdoppeln.