Der Schweizer Börsenguru Marc Faber (71), international bekannt als Dr. Doom, hat seinen Ruf mit einem kontroversen Statement gerade massiv beschädigt.
Von seinem Wohnsitz in Thailand aus verschickte er seinen üblichen Börsen-Newsletter an Investoren, indem er sich diesmal aber als Rassist outet.
«Gott sei Dank haben weisse Menschen Amerika bevölkert und nicht die Schwarzen», schreibt Faber in dem Mailing. «Ansonsten sähen die USA jetzt aus wie Zimbabwe, was eines Tages zwar sowieso passieren könnte. So aber hätte Amerika wenigstens 200 Jahre auf der ökonomischen und politischen Sonnenseite unter einer weissen Mehrheit geniessen dürfen», zitiert ihn die «Financial Times».
Ihm schwimmen alle Felle davon
Faber tritt oft als Börsenexperte bei grossen Fernsehsendern auf, unter anderem auf Fox, CNBC und Bloomberg. Die Anstalten haben nun gegen ihn ein Auftrittsverbot verhängt. Und ein Manager des kanadischen Fonds Sprott sagte Dienstagabend, dass Faber auf Wunsch der Kollegen seine Position in ihrem Unternehmen als Direktor aufgegeben habe.
Andere Firmen, in deren Teppichetagen Faber verkehrt, äusserten sich in der «Financial Times» nicht zum Fall.
Faber scheint den Eklat, den er mit seinen rassistischen Äusserungen provizierte, vorausgesehen zu haben: «Ich bin kein Rassist, doch die Wahrheit – egal wie politisch unkorrekt sie ist – muss ausgesprochen werden», ergänzt er im besagten Investoren-Newsletter.
Zur «Financial Times» sagt er: «Wenn es mich zum Rassisten macht, ein paar historische Fakten auszusprechen, dann bin ich wohl ein Rassist, ja.»
Erst am Samstag verkündete der Zürcher Faber im BLICK seine besten Anlagetipps. Er ist weltweit bekannt dafür, Niedergänge an den Börsen früher als andere zu erkennen. Sein Glanzstück gelang ihm 1987, als er den Börsencrash – er jährt sich am morgigen Donnerstag zum 30. Mal – korrekt vorhersagte. Das brachte ihm den Übernamen Dr. Doom ein – Doom bedeutet im Englischen Verderben.
Gerade sieht es so aus, als hätte er sich persönlich ins Verderben geritten. (kst)