Seit letzter Woche bietet die Firma Meineinkauf.ch den Service für 14.90 Franken an. Man bestellt im deutschen Online-Shop ein Produkt und lässt es an eine vorgegebene Adresse in Konstanz (D) liefern. Die Firma holt die Sendung ab, fährt sie über die Grenze, wickelt die Zollformalitäten ab und gibt sie bei der Schweizer Post auf.
Hinter der Idee steht der Unternehmer Jan Bomholt. Der 39-jährige gebürtige Deutsche mit Schweizer Pass machte eine Entdeckung: «Mir ist aufgefallen, dass immer mehr Schweizer eine Abholadresse in Konstanz haben. Aber kein Anbieter machte sich die Mühe, die Ware per Post weiterzuleiten.»
Also hat er sich schlaugemacht und dabei erfahren, dass die Zollämter beider Länder seine Idee begrüssen: «Der deutsche Zoll muss weniger Ausfuhrscheine abstempeln und, der Schweizer Zoll kann darauf in jedem Fall eine Mehrwertsteuer erheben.» Wenn Schweizer Konsumenten ihre Ware selber abholen, kann der Zoll erst bei einem Wert ab 300 Franken pro Person Mehrwertsteuer einziehen. Erscheint Bomholt oder einer seiner drei Angestellten mit mehreren Paketen an der Grenze, fällt stets eine Abgabe an.
Wer den Dienst in Anspruch nimmt, zahlt den Preis, den auch deutsche Konsumenten zahlen – plus die 14.90 Franken Servicegebühr. Zollgebühren und Schweizer Mehrwertsteuer fallen weg. Ebenso das Porto für die Schweizer Post.
Der Dienst lohnt sich bei einigen Versandhäusern bereits bei der Bestellung eines einzigen Produkts. Das zeigt eine BLICK-Stichprobe bei drei zufällig ausgewählten Anbietern.