Günstiger Wohnraum wird knapp
In diesen Gemeinden sprengt die Miete das Budget

Nicht mehr als ein Drittel des Einkommens soll fürs Wohnen drauf gehen, besagt die Faustregel. Doch diese gilt in immer mehr Städten und Gemeinden in der Schweiz nicht mehr. Das zeigt eine neue Studie.
Publiziert: 12.11.2019 um 11:59 Uhr
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Aktualisiert: 12.11.2019 um 19:03 Uhr
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In der Stadt Zürich belasten die Mietkosten das Budget mit 36%.
Foto: Siggi Bucher
Christian Kolbe

Initiativen und Vorstösse für preisgünstiges Wohnen haben in der Schweiz Hochkonjunktur. Das ist kein Zufall, denn in immer mehr Städten und Gemeinden fehlt genügend günstiger Wohnraum. Nun hat das Immobilien-Beratungsunternehmen Iazi nachgerechnet in vielen Schweizer Gemeinden das der Fall ist. Konkret: In 28 grösseren Gemeinden mit über 10'000 Einwohnern übersteigen die durchschnittlichen Mietausgaben einem Drittel des Einkommens.

Nicht weiter erstaunlich stehen Städte wie Zürich (36% des Durchschnittseinkommens), Genf (36%), Lausanne (36%), aber auch in Luzern (33%) oder Winterthur (33%) weit oben in dieser Tabelle. Das heisst: Für eine Wohnung mit 90 Quadratmetern, die 15 Jahre alt ist, muss in Zürich 36 Prozent des durchschnittlichen steuerbaren Einkommens aufgewendet werden. In Bern oder Winterthur erreichen die Wohnkosten im Schnitt gerade die Schmerzgrenze des Budgets.

Begehrtes Limmattal

Am teuersten ist Wohnen zur Miete in der Genferseeregion: In den Städtchen Vernier GE (39%), Prilly VD (39%) und Meyrin GE (38%) belastet die Durchschnittsmiete das Einkommen am meisten. Das heisst, in den Vororten von Genf und Lausanne ist preisgünstiger Wohnraum noch knapper als in den Städten selbst.

Das trifft übrigens auch auf das Limmattal zu. Diese Region vor den Toren Zürichs wird immer beliebter, hat mit dem Ausbau des Trams bis Schlieren inzwischen auch ans städtische ÖV-Netz angeschlossen. In Schlieren ZH und Dietikon ZH belasten die Mietkosten das Einkommen mit je 36%, in Spreitenbach AG mit 35%.

Unter den grossen Städten gibt es ein grosse Ausnahme: Basel. Hier beansprucht eine Durchschnittsmiete nur 31% des Einkommens, liegt also knapp unter der Schmerzgrenze. Das mag daran liegen, dass in Basel einige Vorlagen zugunsten von preisgünstigem Wohnraum die Zustimmung an der Urne gefunden haben – und nun umgesetzt werden.

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