Keine Ahnung von Aktien? Noch keine Erfahrung mit Dividendenpapieren gemacht? Jetzt könnte der Einstieg interessant sein. Jedenfalls viel interessanter als noch vor einem Monat, als die Aktienkurse um 30 bis 50 Prozent höher waren als heute.
Einsteigern ist ein Fondssparplan zu empfehlen. Er hat zwei Vorzüge: Erstens das Anlegen in einen Anlagefonds, der sich dadurch auszeichnet, in einer Vielzahl von Wertschriften investiert zu sein. Bereits mit kleinen Beiträgen kann man sein Geld breit streuen und das Risiko minimieren. Je mehr Wertschriften, desto besser, desto kleiner das Klumpenrisiko.
Der zweite Vorzug liegt in der Art und Weise des Investierens: Man überweist stur jeden Monat zum Beispiel hundert Franken in den Sparplan. Dies ungeachtet der Stimmungslage an den Märkten.
Wer schon einen solchen Plan am Laufen hat und nun wegen des Coronavirus kalte Füsse bekommt und die Zahlungen einstellt, macht exakt das, was man bei einem Fondssparplan nicht tun sollte. Denn jetzt kriegt man fürs gleiche Geld mehr Anteile gutgeschrieben als noch vor einem Monat. Man nennt dies den Durchschnittskosteneffekt. Also nochmals, liebe Leser, man sollte nur dann einen Fondssparplan errichten, wenn man bei einem Börsensturz, wie er derzeit zu beobachten ist, am Plan festhält oder – noch besser – den monatlich zu überweisenden Betrag erhöht. Den Betrag kann man dann wieder senken, wenn die Kurse auf Rekordniveau notieren.
Selbstverständlich sind Fondssparpläne nur zu empfehlen, wenn man die über die Jahre angesammelten Fondsanteile erst in fünf oder noch mehr Jahren wieder verkaufen will – und dann hoffentlich mit einer üppigen Rendite. Besonders geeignet sind Fondssparpläne daher für Kinder. Ich würde subito für meine Enkel einen Fondssparplan errichten, wenn ich welche hätte.
Ausgerechnet die grösseren Institute mit einer eigenen Fondspalette wie etwa die ZKB oder die UBS bieten für Sparpläne nur Strategiefonds an, die Aktien wie auch Obligationen enthalten. Ich bin kein Fan solcher gemischten Fonds.
Ich würde auf einen reinen Aktienfonds setzen, der einen Börsenindex abbildet. Solche Indexfonds haben tiefere innere Kosten als aktiv verwaltete Fonds und versprechen daher eine höhere Rendite.
Womit wir bei der grössten Knacknuss wären – eben den Kosten. Sie werden üblicherweise auf drei Stufen erhoben: Da gibts die Ausgebekommission von zum Beispiel 0,5 bis 1 Prozent; dann die wiederkehrende Depotgebühr und schliesslich die bereits genannten inneren Kosten, die dem Fondsvermögen angelastet werden und dadurch die Rendite schmälern.
Mittlerweile gibt es auch Fondssparpläne, die auf börsenkotierten Fonds, sogenannten ETF, beruhen. Es führt hier zu weit, darauf einzugehen. Am besten, man fängt einfach mal an. Bei Postfinance gibts Fondssparpläne schon mit Einzahlungen ab 20 Franken – und erst noch ohne Depotgebühr.