Briten wetten auf alles und jeden: Wird Prinz Harry und Meghan Markles erstes Kind ein Mädchen namens Diana? Gewinnt Roger Federer das Australian Open? Wird David Beckham der nächste James Bond?
Das Wettfieber auf der grossen Insel macht auch vor politischen Ereignissen wie dem Brexit nicht halt. Zahlreiche Wetten hat alleine der Anbieter Paddy Power am Laufen. Wer will, kann dort etwa wetten, ob 2019 wieder eine «harte Grenze» zu Irland eingeführt wird.
Ob sich die EU und Grossbritannien vor dem 30. März einig werden? Ob die britische Regierung 2019 offiziell Lebensmittel rationieren wird? Oder ob die Fast-Food-Kette in diesem Jahr britische Filialen schliessen muss, weil das Pouletfleisch ausgeht?
Unwahrscheinliche Tipps geben mehr Geld
Bei Betfair haben Wettende fast 175'000 Franken auf verschiedene Brexit-Ereignisse gesetzt. Auch das Schicksal von Premierministerin Theresa May hängt am seidenen Wettfaden.
Wer bei Ladbrokes auf ein neues Brexit-Referendum in diesem Jahr tippt, würde für 100 Franken Einsatz derzeit 262.50 Franken zurückbekommen. Wer seine 100 Franken dagegen lieber auf ein Ja zu «Das britische Parlament stimmt dem EU-Austrittserklärung bis Ende Januar zu» setzt, kann auf 750 Franken hoffen.
Mehr Wetten auf neue Abstimmung
Eine neue Studie der Universität Cambridge zeigt, dass Wetten gute Prognosen abgeben. In der Nacht der Brexit-Auszählung hätten sich Wettbüros früher auf einen EU-Austritt festgelegt als die Finanzmärkte.
Laufende Wetten geben also einen Hinweis darauf, was uns in Sachen Brexit noch alles erwartet. Worauf deuten die aktuellen Zahlen? Am vergangenen Freitag hat Anbieter Paddy Power die Quoten angepasst. Zuvor bekam ein Wettender, der darauf setzte, dass May die Abstimmung von Dienstag nochmals verschiebt, den zehnfachen Einsatz zurück, jetzt bietet Paddy Power nur noch das Sechsfache.
Auch eine weitere Volksabstimmung ist nicht ausgeschlossen, wenn es nach den Wettbüros geht. Zumindest haben im Dezember 2018 die eingesetzten Beträge auf dieses Resultat zugenommen.
Unbeteiligte Schweizer, die auf die Zukunft von Grossbritannien wetten wollen, haben es schwer. Bei vielen Wettbüros taucht die Schweiz auf der Liste der Länder auf, deren Bürger und Bewohner keine Tipps abgeben dürfen.
- Ja zum Ausstiegsvertrag:
Grossbritannien steigt am 29. März aus der EU aus, bleibt aber übergangsweise bis Ende 2020 im EU-Binnenmarkt und in der Zollunion.
- Nein zum Ausstiegsvertrag:
Zur Rettung des Abkommens könnten die EU-Staaten nochmals zusammenkommen, um die Erfolgschancen für einen erneuten Abstimmungsversuch in London zu erhöhen.
- Brexit ohne Abkommen:
Es könnte zum Chaos kommen. Beide Seiten könnten aber Notvereinbarungen treffen.
- Regierungswechsel oder Neuwahlen:
Eine Mehrheit der Abgeordneten im Unterhaus könnte Premierministerin Theresa May per Misstrauensvotum stürzen. Es könnte eine neue Regierung oder Neuwahlen geben.
- Zweites Referendum:
Der Ruf nach einer Wiederholung der Brexit-Abstimmung wird immer lauter. Die Zeit ist aber knapp, die Brexit-Befürworter wären verärgert, es käme zu einem innenpolitischen Konflikt.
- Halbe EU-Mitgliedschaft:
Mit der «Norwegen-Option» bliebe Grossbritannien im EWR und EU-Binnenmarkt. Dann müssten aber die Briten den EU-Bürgern weiterhin die Türen offen halten.
- Verschiebung Austritt:
Um Luft zu gewinnen, könnte die Frist des Austrittsdatums hinausgezögert werden. Aber nur für kurze Zeit, denn sonst müssten Ende Mai erneut auch britische Abgeordnete zu den Europawahlen antreten.
- Ja zum Ausstiegsvertrag:
Grossbritannien steigt am 29. März aus der EU aus, bleibt aber übergangsweise bis Ende 2020 im EU-Binnenmarkt und in der Zollunion.
- Nein zum Ausstiegsvertrag:
Zur Rettung des Abkommens könnten die EU-Staaten nochmals zusammenkommen, um die Erfolgschancen für einen erneuten Abstimmungsversuch in London zu erhöhen.
- Brexit ohne Abkommen:
Es könnte zum Chaos kommen. Beide Seiten könnten aber Notvereinbarungen treffen.
- Regierungswechsel oder Neuwahlen:
Eine Mehrheit der Abgeordneten im Unterhaus könnte Premierministerin Theresa May per Misstrauensvotum stürzen. Es könnte eine neue Regierung oder Neuwahlen geben.
- Zweites Referendum:
Der Ruf nach einer Wiederholung der Brexit-Abstimmung wird immer lauter. Die Zeit ist aber knapp, die Brexit-Befürworter wären verärgert, es käme zu einem innenpolitischen Konflikt.
- Halbe EU-Mitgliedschaft:
Mit der «Norwegen-Option» bliebe Grossbritannien im EWR und EU-Binnenmarkt. Dann müssten aber die Briten den EU-Bürgern weiterhin die Türen offen halten.
- Verschiebung Austritt:
Um Luft zu gewinnen, könnte die Frist des Austrittsdatums hinausgezögert werden. Aber nur für kurze Zeit, denn sonst müssten Ende Mai erneut auch britische Abgeordnete zu den Europawahlen antreten.