Bankenexperte gibt Fusion von UBS und CS keine Chance
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Gerüchte über Zusammenschluss:Bankenexperte gibt Fusion von UBS und CS keine Chance

Gerüchte um Grossbanken
Wäre Fusion von UBS und CS sinnvoll?

Wieder einmal macht das Gerücht der Fusion der beiden Grossbanken die Runde. An der Börse gefällt der Gedanke den Anlegern. Bankenexperte Manuel Ammann dagegen sieht keinen Sinn hinter der Fusion.
Publiziert: 14.09.2020 um 19:36 Uhr
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Aktualisiert: 22.03.2021 um 12:07 Uhr
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Aus zwei mach eins? Die Fusion der ...
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Christian Kolbe

Fusionieren Credit Suisse und UBS tatsächlich? Die Börse räumt den Gerüchten durchaus Kredit ein: Die Aktien der beiden Grossbanken schoben sich am Montag im frühen Börsenhandel an die Spitze der SMI-Titel – und blieben dort bis Börsenschluss. Die UBS-Aktie legte gut 2 Prozent zu, der CS-Titel gar mehr als 4 Prozent.

Bankexperten wie Manuel Ammann (50) von der Universität St. Gallen sind da wesentlich nüchterner: «Das Gerücht über eine Fusion von UBS und CS taucht regelmässig auf», sagt Ammann zu BLICK. Was jeweils hinter dem Gerücht stecke, lasse sich nur schwer eruieren. «Ich habe Mühe, die industrielle Logik einer solchen Fusion nachzuvollziehen. Das macht aus meiner Sicht keinen Sinn.»

Die Rechnung dürfte nicht aufgehen

Dieses Mal setzte ein Onlineportal mit oft intimen Kenntnissen des Finanzplatzes das Gerücht in Umlauf: UBS-Verwaltungsratspräsident Axel Weber plane zusammen mit CS-Präsident Urs Rohner eine Fusion, schrieb das Finanzportal «Inside Paradeplatz». Laut dem Bericht soll die Fusion Anfang 2021 vereinbart werden, Ende 2021 würde die Schweiz einen neuen Finanzriesen haben.

Die UBS und die CS wollten sich zu den Spekulationen auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP nicht äussern. «Not macht fusionistisch», kommentierte dagegen ein Marktbeobachter die Spekulationen.

Ammann rechnet vor: «Die Hoffnung bei jeder Fusion: Dass 1 plus 1 mehr als 2 ergibt. Bei einer Fusion von UBS und CS stünden die Chancen allerdings gut, dass diese Rechnung nicht aufgeht, also 1 plus 1 nicht einmal 2 ergibt.» Denn durch die Fusion von UBS und CS entstünde ein so komplexes Unternehmen, dass ein Zusammenschluss viele betriebswirtschaftlichen Probleme mit sich brächte, ist der Bankenexperte überzeugt.

Bedenken der Behörden

Zudem dürften viele Kunden der beiden Grossen zur Konkurrenz abwandern. Das heisst: Vom Zusammenschluss profitierten Kantonalbanken oder etwa die Raiffeisen-Genossenschaften.

Auch die Behörden dürften den neuen Bankenriesen nicht einfach durchwinken, ist Ammann überzeugt: «Die Hürden für eine Fusion der beiden Grossbanken sind hoch – gerade in den Bereichen Wettbewerb und systemische Risiken müsste die Bank harte Bedingungen erfüllen.»

Das heisst, die Bankenaufsicht Finma würde wohl ein Klumpenrisiko für den Finanzplatz befürchten. Die Wettbewerbskommission Weko hätte etwas gegen die Marktmacht des Bankenriesen einzuwenden.

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