Die Schweiz ist Mobilitäts-Weltmeisterin. In keinem anderen Land ist es so einfach, mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs zu sein. Doch dieser Vorsprung will verteidigt werden. Für die nächsten Jahre sind die Weichen mehr oder weniger gestellt, im digitalen Zeitalter braucht es aber neue Ideen, um den Kundennutzen weiter zu erhöhen.
Deshalb startet die ETH zusammen mit den Schweizerischen Bundesbahnen SBB die ETH-Mobilitätsinitiative. In den kommenden 10 Jahren sollen 100 Millionen Franken in Forschung und Lehre fliessen, zum Beispiel in neue Professuren und ein ETH-Mobilitätszentrum. «Etwas Grossartiges» sei hier im Entstehen, sagte ETH-Präsident Lino Guzzella gestern vor den Medien im ETH-Pavillon am World Economic Forum in Davos. Dafür lässt die ETH 50 Millionen Franken springen, den Rest finanzieren Unternehmen wie die SBB und weitere Partner.
Bundesrätin Doris Leuthard (54) spricht gar von einem «Freudentag für die Verkehrsministerin». Denn sie kann nicht nur die Mobilitätsinitiative von ETH und SBB verkünden, am gleichen Tag hat sie auch das Gesuch von Cargo sous terrain erhalten (siehe Box).
Wer bei der Mobilitätsinitiative von ETH und SBB an führerlose Züge oder autonome Autos denkt, liegt nicht ganz falsch. So klingt die Zukunftsmusik: Der Kunde bucht sich via App von zu Hause aus eine Fahrt ins Einkaufszentrum oder zum Arzttermin. Der Transport des Passagiers erfolgt individuell in einer Kombination aus selbstfahrendem Fahrzeug und öffentlichem Verkehr.
Doch zunächst geht es darum, die vorhandene Infrastruktur besser auszunützen. «Unser Ziel ist es, bis zu 30 Prozent mehr Kapazität aus dem bestehenden Schienennetz herauszuholen», erklärt SBB-Chef Andreas Meyer (56) die Partnerschaft mit der ETH. Die SBB haben die Daten der Verkehrs- und Passagierströme, die ETH die Modelle, um einen optimalen Verkehrsfluss zu berechnen. «Wir wollen herausfinden, wer kommt wem, wo und wann in den Weg.» Noch steht sich heute der öffentliche Verkehr viel zu oft selbst im Weg – das soll in Zeiten der digitalen Mobilität der Vergangenheit angehören.
Auch ein anderes revolutionäres Mobilitäts-Projekt hat gestern einen grossen Schritt vorwärts gemacht. Mit Cargo Sous Terrain (CST) soll dereinst viel Güterverkehr unter die Erde gebracht werden. Voll automatisiert sollen Waren unterirdisch mit 30 km/h von Produzenten an die Kunden transportiert werden.
Gestern verkündeten die beteiligten Unternehmen – unter anderem die Post, Swisscom, SBB Cargo, Migros und Coop –, dass sie 100 Millionen Franken zusammen hätten, um die Baubewilligung für das erste Teilstück von Härkingen SO nach Zürich zu realisieren. Nun warten sie darauf, dass der Bundesrat ein Spezialgesetz ausarbeitet.
Möglich wurde der Meilenstein auch dank der chinesischen Dagong Global Investment Holding Group. Mit wie viel die Chinesen eingestiegen sind, wollte CST nicht sagen. Es seien weniger als 50 Millionen.
Auch ein anderes revolutionäres Mobilitäts-Projekt hat gestern einen grossen Schritt vorwärts gemacht. Mit Cargo Sous Terrain (CST) soll dereinst viel Güterverkehr unter die Erde gebracht werden. Voll automatisiert sollen Waren unterirdisch mit 30 km/h von Produzenten an die Kunden transportiert werden.
Gestern verkündeten die beteiligten Unternehmen – unter anderem die Post, Swisscom, SBB Cargo, Migros und Coop –, dass sie 100 Millionen Franken zusammen hätten, um die Baubewilligung für das erste Teilstück von Härkingen SO nach Zürich zu realisieren. Nun warten sie darauf, dass der Bundesrat ein Spezialgesetz ausarbeitet.
Möglich wurde der Meilenstein auch dank der chinesischen Dagong Global Investment Holding Group. Mit wie viel die Chinesen eingestiegen sind, wollte CST nicht sagen. Es seien weniger als 50 Millionen.