Der starke Franken treibt Schweizer für den Einkauf immer mehr über die Grenze. Eine neue Studie des Forschungsinstituts GfK zeigt, dass Schweizer im vergangenen Jahr 10,7 Milliarden Franken ennet den Grenzen ausgegeben haben.
Das sind sechs Prozent mehr als noch vor zwei Jahren. Das dürfte die Schweizer Detailhändler schmerzen. Immerhin betragen die Ausgaben 10 Prozent des gesamten Schweizer Detailhandelsvolumen aus.
Es handelt sich beim Einkaufstourismus nicht mehr um Einzelphänomene. Die Studie kommt zum Schluss, dass mittlerweile die Mehrheit der Schweizer Haushalte regelmässig im grenznahen Ausland einkauft.
Fast jeder Fünfte fahre mehr als 100 Kilometer für einen Einkaufstrip in einem Nachbarland. Auffällig: Vor allem Junge und Familien sollen häufig im grenznahen Ausland einkaufen gehen. Sie verbringen dort laut Studie auch zunehmend ihre Freizeit.
Die Detailhändler spüren die Fremdgänger. 2 Milliarden Franken betrage der effektive Umsatzverlust 2015 im Vergleich zum Vorjahr.
Die Studie bemerkt hierbei, dass pro Milliarde Franken Umsatz im Detailhandel rund 3000 Mitarbeitende beschäftigt werden.
Die Resultate der GfK-Studie zeigen, dass die Lage insbesondere in Grenzregionen wie dem Tessin, aber auch in grösseren Ballungsgebieten um Basel oder Schaffhausen ernst ist.
Umsatzeinbussen können teilweise bis zum Konkurs führen.
Kein Wunder, gelangt die IG Detailhandel Schweiz mit Forderungen an die Politik: Keine neuen Handelshemmnisse, keine Erhöhung der Tabak- und der Mineralölsteuer, eine rasche Umsetzung des neuen Bundesgesetzes über die Ladenöffnungszeiten und keine Einschränkungen bei Parkplätzen. (ogo)