Die englische Seven Brothers Brewery (zu Deutsch: Sieben Brüder Brauerei) hat Ende 2018 zum ersten Mal für den Kellogg-Konzern ein Bier gebraut. Die limitierte Auflage war eine witzige Werbeaktion zur Weihnachtszeit. Doch jetzt doppelt das ungleiche Duo nach.
Aus den Kellogg's-Sorten Cornflakes, Rice Krispies und Choco Krispies werden die Biere gebraut. Es ist Teil der Nachhaltigkeitsprojekte bei Kelloggs. Das sogenannte «Upcycling» (anstatt Recycling) ist ein altes Prinzip. Aus Ausschussware werden neue Produkte hergestellt. Verfärbte und unförmige Frühstücksflocken finden so ein zweites Leben.
Geschmacklich auf der süssen Seite
Die Biere haben humorvolle Namen. Es gibt das Wegwerf-IPA (Cornflakes), das Schmeiss-es-raus-Starkbier (Choco Krispies) und das ausrangierte Helle (Rice Krispies). Sie sollen alle geschmacklich eher auf der süssen Seite sein. Mit umgerechnet 3.50 Franken pro 440-Milliliter-Dose ist das Recycling-Bier aber alles andere als günstig. Die Degustationspackung mit allen drei Geschmackssorten kostet auf der Webseite der Brauerei umgerechnet happige 16.35 Franken.
Das der «Flöggli»-Hersteller Alkohol produziert, zeugt davon, wie weit sich der Konzern in der über 100-jährigen Geschichte verändert hat. Kellogg's hat nämlich eher prüde Wurzeln. Der streng christliche Gründer, John Harvey Kellogg, wollte Ende des 19. Jahrhunderts mit seinem Frühstück verhindern, dass junge Männern sich selber befriedigen. Der tüchtige Erfinder glaubte nämlich, dass alle Krankheiten – wie auch die Lust – über die Ernährung aufgenommen werden. (nwa)