Tut das Not? Ausgerechnet jetzt, nach den Herbstferien? Auf jeden Fall, heisst es bei den SBB. Ausgerechnet nach den Herbstferien kommt es zu einer ausserplanmässigen Überprüfung der Fahrmotoren von Doppelstock-Triebzügen. Betroffen sind laut SBB Fahrzeuge, die auf dem S-Bahnnetz im Grossraum Zürich verkehren.
Zugausfälle gibt es zwar keine aufgrund der Revision. «Unvermeidlich sind aber Kürzungen von Fahrzeugkompositionen», so die SBB. So seien teilweise statt drei aneinander gekoppelter Fahrzeuge nur zwei unterwegs. Oder statt zwei nur eines. Bis auf weiteres fehlen dem Betrieb dadurch regelmässig sechs Triebzüge.
Betroffen sind die S24, S8 und S2
Der Grund für die Revision: Bei der normalen Instandhaltung der Doppelstock-Flotte wurde «vermehrt Verschleiss» an den Lagern der Fahrmotoren festgestellt. «Die Ursachen werden ermittelt, der festgestellte Schaden ist nicht sicherheitsrelevant.»
Insgesamt stehen von den rund 100'000 Sitzplätzen täglich rund zwei Prozent weniger zur Verfügung. Dass heisst, mindestens 2000 Pendler und Reisende müssen stehen – vor allem zu den Stosszeiten am Morgen und Abend.
Hier im Speziellen nennt die SBB die Teilstrecken der S24 (Zug-Zürich HB-Weinfelden), der S8 (Winterthur-Zürich HB-Pfäffikon SZ) und der S2 (Zürich Flughafen-Zürich HB-Ziegelbrücke). «Wir bitten um Verständnis», heisst es.
Um Verständnis wurde am Montag auf dem S-Bahnnetz ab Winterthur geworben. Die SBB informierten Fahrgäste am Vormittag über einen Totalausfall einer S11 und eines IC5-Zuges wegen «kurzfristiger Änderung im Personaleinsatz».
Die Zürcher S-Bahn verbuchte im letzten Jahr 209 Millionen Fahrgäste. Tendenz steigend. Die Flotte besteht aus 61 Triebzügen, wovon im Normalbetrieb täglich 55 unterwegs sind. Ein Triebzug verfügt über acht Fahrmotoren. Die aktuell untersuchten Doppelstock-Triebzüge von Siemens wurden zwischen 2006 und 2009 in Betrieb genommen.
Immerhin: Erste Doppelstock-Triebzüge seien bereits mit dem neu aufgearbeiteten Motor unterwegs. Davon dürften die Pendler bei ihrer Fahrt allerdings kaum etwas spüren.