Es vergingen heute Morgen gerade mal 20 Minuten, dann hatte die Credit Suisse bereits drei Kredite ausgezahlt. «Unser Rekord liegt bei 18 Minuten zwischen Eingabe und Auszahlung des Kredits», sagt ein hörbar stolzer Andreas Gerber (52) zu BLICK. Gerber leitet seit 2015 das KMU-Geschäft bei der Schweizer Grossbank.
Er hat sich mit seinen Leuten akribisch auf die Aktion vorbereitet. Bei der CS bearbeiten rund 600 Mitarbeitende die KMU-Kredite. Zwei Drittel sind im Homeoffice, ein Drittel auf die Filialen der Grossbank in der ganzen Schweiz verteilt.
2250 Anträge in dreieinhalb Stunden
Den ersten Kredit erhielt eine Gärtnerei aus dem Kanton Zürich mit rund 30 Angestellten. Das Verfahren ist denkbar einfach und unbürokratisch. Die Bank kontrolliert, ob die Firma überhaupt existiert, die Unterschriften korrekt sind und ob der angegebene Umsatz plausibel ist. Denn dieser bestimmt die Kreditlimite. Maximal bekommen die KMU einen Kredit über 10 Prozent des Jahresumsatzes.
Bis um 11.30 Uhr gehen bei der CS 2250 Anträge ein. Die allermeisten werden gutgeheissen, nur 200 abgelehnt. Dies vor allem wegen Kunden, die das Formular nicht richtig ausgefüllt haben oder auf diesem Weg versucht haben an Geld zu kommen, obwohl sie bei der Bank bereits gesperrt sind.
Die Kleinen waren die Schnellsten
Insgesamt hat die CS bis heute Mittag Kredite für rund eine halbe Milliarde Franken ausgezahlt. Vielen davon an kleine Gewerbetreibende und Handelsfirmen – aus praktisch allen Branchen.
«Die ersten waren kleine Gewerbler», erzählt Gerber, «je länger der Morgen dauerte, desto mehr Abklärungen mussten wir machen.» Viele grössere Betriebe haben die erste halbe Million sofort beansprucht. Denn dieses Geld kostet sozusagen nichts, ist zins- und gebührenfrei. «Einige haben dann sofort zusätzlich den Antrag auf einen höheren Kredit gestellt», ergänzt Gerber. Die Limite von 20 Millionen Franken habe allerdings noch kein Unternehmen ausgeschöpft.