Die grössten Psycho-Fallen für Anleger
Zu lange warten und der Herde folgen

Wenn es um Geld geht, kann uns unsere persönliche Wahrnehmung manchmal auf die falsche Fährte führen. Dabei gibt es vor allem zwei Fallen, in die Anleger immer wieder tappen.
Publiziert: 14.10.2017 um 09:20 Uhr
|
Aktualisiert: 04.10.2018 um 19:55 Uhr
Bei Investitionen in Aktien hören Anleger zu oft auf ihr Bauchgefühl.
Foto: Aleksandr Sumarokov / EyeEm

1. Der Herdentrieb
Zuerst kauft nur einer, dann kaufen immer mehr Leute. Dann machen die auch noch Gewinn an der Börse. Wer mit der Herde rennt, scheint aufs richtige Pferd gesetzt zu haben, denken sich viele Privatanleger, die noch zögern. Irgendwann wollen sie auch dabei sein und gewinnen. Also kaufen sie die Aktien auch. Leider ist es dann oft schon zu spät, wie für eine Lemmingherde, die auf eine Klippe zurennt.

Das Resultat: In der Euphorie kaufen Privatanleger vielleicht sogar mehr, als ihre Risikofähigkeit zulassen würde. Zudem ist es sowieso nicht empfehlenswert, in einer Euphorie zu kaufen. Denn haben erst mal alle gekauft, gibt es nur noch Verkäufer. Die Kurse purzeln.

TIPP
Der Herdentrieb ist wohl die Wahrnehmungsverzerrung mit den stärksten negativen Auswirkungen. Wenn alle kaufen, ist das noch lange kein Grund, selber auch zu kaufen. Eher im Gegenteil! Tauschen Sie sich mit Menschen aus, die Ihre Meinung nicht teilen. Wer gleicher Meinung ist, hat meist ähnliche Positionen an der Börse und ist in einer ähnlichen Stimmung. Und wahrscheinlich in der gleichen Herde.

2. Der Dispositionseffekt
Steigt eine Aktie von einem Einstiegskurs von 100 auf 110 Franken, wird sie tendenziell relativ schnell verkauft, weil ein Erfolgserlebnis von zehn Prozent Gewinn winkt. Fällt die Aktie hingegen auf 90 Franken, tendieren viele dazu, sie zu halten. Denn Verluste schmerzen den typischen Anleger doppelt so stark wie Gewinne erfreuen. Viele kaufen sogar noch dazu, weil der Titel günstiger ist als zum einstigen vermeintlichen Schnäppchenpreis von 100 Franken.

Das Resultat: Anleger behalten Verliereraktien tendenziell zu lange, während sie Gewinnertitel relativ schnell verkaufen. Sie tun also genau das Gegenteil von dem, was an der Börse zu Gewinnen führen würde: Gewinner behalten, Verlierer tendenziell schnell verkaufen.

TIPP
Sie können dem Dispositionseffekt entgegenhalten, indem Sie sich schon beim Kauf einer Aktie eine Verlustlimite setzen, bei der sie die Aktie auf jeden Fall verkaufen – beispielsweise zehn Prozent unter dem Einstiegskurs. Umgekehrt sollten Sie sich vor Augen halten, dass ein neuer Höchstkurs bei einer Aktie die Wahrscheinlichkeit eines weiteren Anstiegs nicht verringert.

Die 12 wichtigsten Fragen über Aktien

Was ist eine Aktie?
Kauft man eine Aktie, erwirbt man einen Teil eines Unternehmens. Als Aktionär ist man somit Mitbesitzer der Firma und kann entsprechend an Generalversammlungen teilnehmen.

Warum werden Aktien ausgegeben?
Unternehmen können sich Geld besorgen, indem sie Unternehmensanteile als Aktien verkaufen. Das ist eine Alternative zu Fremdkapital, mit dem man bei Gläubigern in der Kreide steht und das man irgendwann wieder zurückzahlen muss.

Warum sollte ich eine Aktie kaufen?
Aktien sind eine Geldanlage. Ein Aktionär hofft darauf, dass eine Aktie dereinst mehr wert sein wird als zum Zeitpunkt des Kaufs. Zudem kann er sich bei vielen Aktiengesellschaften über jährliche Gewinnausschüttungen (Dividenden) freuen.

Wie kaufe ich eine Aktie?
Voraussetzung ist ein Konto und ein Wertschriftendepot bei einer Bank. Man kann dann selber Aktien kaufen oder dies von einem Kundenberater erledigen lassen. Kauf und Verkauf sind gebührenpflichtig.

Kann ich jede Aktie kaufen?
Nein. Viele Firmen sind zwar Aktiengesellschaften, nicht aber börsenkotiert. Nur die Titel börsenkotierter Firma stehen dem Publikum zum Kauf offen. Achtung: Gewisse Aktien werden kaum gehandelt, sie sind illiquid.

Ist es egal, ob ich eine Aktie an der Schweizer oder an einer anderen Börse kaufe?
Einige Firmen sind an mehreren Börsen kotiert. Die Liquidität kann sich je nach Marktplatz unterscheiden. Dasselbe gilt für die Handelswährung und die Höhe der Gebühren.

Warum kriegt man bei einem Börsengang einer Firma nicht immer eine Aktie?
Macht man ein Kaufangebot, zeichnet man eine Aktie. Ist die Nachfrage nach einer Aktie grösser als das Angebot, ist sie überzeichnet. Dann werden die Aktien nach bestimmten Prinzipien verteilt – häufig etwa an institutionelle Anleger.

Was ist der SMI?
Der Swiss Market Index, kurz SMI, ist ein Börsenindex. Er bildet die 20 grössten und liquidesten Titel der Schweizer Börse – von ABB bis Zurich Insurance – in einem Kurs ab.

Was ist ein Fonds?
Kleinanleger investieren mit Vorteil in Fonds statt in Einzeltitel. Da diese Aktien verschiedener Firmen enthalten, sind die Risiken besser austariert. Besonders empfehlenswert sind Indexfonds, die einen Börsenindex passiv abbilden. Sie sind im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds günstiger und meist auch rentabler.

Wie kommt ein Aktienkurs zustande?
Die Börse funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Sind Interessenten bereit, Aktien zum Preis über dem aktuellen zu erwerben und wollen die Aktionäre zu dem Preis verkaufen, steigt der Kurs.

Was sagt der Kurs über den Ist-Zustand einer Firma aus?
Nicht viel. An der Börse geht es um die Zukunft. Erwarten die Aktionäre, dass sich die Aussichten einer Firma verschlechtern, stossen sie die Aktie ab. Der Kurs sinkt.

Gibt es Aktien noch auf Papier?
Lange konnte sich ein Aktionär seinen Unternehmensanteil auf schönem Papier einrahmen und zu Hause aufhängen. Heute werden Aktien digital gehandelt. Wer will, kann sie sich aber immer noch physisch liefern lassen. Das ist aber teuer.

Was ist eine Aktie?
Kauft man eine Aktie, erwirbt man einen Teil eines Unternehmens. Als Aktionär ist man somit Mitbesitzer der Firma und kann entsprechend an Generalversammlungen teilnehmen.

Warum werden Aktien ausgegeben?
Unternehmen können sich Geld besorgen, indem sie Unternehmensanteile als Aktien verkaufen. Das ist eine Alternative zu Fremdkapital, mit dem man bei Gläubigern in der Kreide steht und das man irgendwann wieder zurückzahlen muss.

Warum sollte ich eine Aktie kaufen?
Aktien sind eine Geldanlage. Ein Aktionär hofft darauf, dass eine Aktie dereinst mehr wert sein wird als zum Zeitpunkt des Kaufs. Zudem kann er sich bei vielen Aktiengesellschaften über jährliche Gewinnausschüttungen (Dividenden) freuen.

Wie kaufe ich eine Aktie?
Voraussetzung ist ein Konto und ein Wertschriftendepot bei einer Bank. Man kann dann selber Aktien kaufen oder dies von einem Kundenberater erledigen lassen. Kauf und Verkauf sind gebührenpflichtig.

Kann ich jede Aktie kaufen?
Nein. Viele Firmen sind zwar Aktiengesellschaften, nicht aber börsenkotiert. Nur die Titel börsenkotierter Firma stehen dem Publikum zum Kauf offen. Achtung: Gewisse Aktien werden kaum gehandelt, sie sind illiquid.

Ist es egal, ob ich eine Aktie an der Schweizer oder an einer anderen Börse kaufe?
Einige Firmen sind an mehreren Börsen kotiert. Die Liquidität kann sich je nach Marktplatz unterscheiden. Dasselbe gilt für die Handelswährung und die Höhe der Gebühren.

Warum kriegt man bei einem Börsengang einer Firma nicht immer eine Aktie?
Macht man ein Kaufangebot, zeichnet man eine Aktie. Ist die Nachfrage nach einer Aktie grösser als das Angebot, ist sie überzeichnet. Dann werden die Aktien nach bestimmten Prinzipien verteilt – häufig etwa an institutionelle Anleger.

Was ist der SMI?
Der Swiss Market Index, kurz SMI, ist ein Börsenindex. Er bildet die 20 grössten und liquidesten Titel der Schweizer Börse – von ABB bis Zurich Insurance – in einem Kurs ab.

Was ist ein Fonds?
Kleinanleger investieren mit Vorteil in Fonds statt in Einzeltitel. Da diese Aktien verschiedener Firmen enthalten, sind die Risiken besser austariert. Besonders empfehlenswert sind Indexfonds, die einen Börsenindex passiv abbilden. Sie sind im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds günstiger und meist auch rentabler.

Wie kommt ein Aktienkurs zustande?
Die Börse funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Sind Interessenten bereit, Aktien zum Preis über dem aktuellen zu erwerben und wollen die Aktionäre zu dem Preis verkaufen, steigt der Kurs.

Was sagt der Kurs über den Ist-Zustand einer Firma aus?
Nicht viel. An der Börse geht es um die Zukunft. Erwarten die Aktionäre, dass sich die Aussichten einer Firma verschlechtern, stossen sie die Aktie ab. Der Kurs sinkt.

Gibt es Aktien noch auf Papier?
Lange konnte sich ein Aktionär seinen Unternehmensanteil auf schönem Papier einrahmen und zu Hause aufhängen. Heute werden Aktien digital gehandelt. Wer will, kann sie sich aber immer noch physisch liefern lassen. Das ist aber teuer.

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