Deutscher Diesel-Gipfel hat Konsequenzen
Software-Update für 5 Millionen Autos

Der Diesel-Gipfel hat für die deutschen Autobauer Konsequenzen: Über 5 Millionen Fahrzeuge müssen in Deutschland für ein Software-Update in die Garage. Dies teilte der Verband der Automobilindustrie (VDA) heute mit.
Publiziert: 02.08.2017 um 15:15 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 20:25 Uhr

Lange galt der Dieselmotor als Heilsbringer, als ökologische Alternative zum Benziner. Von diesem Image ist nicht mehr viel übrig. Seit bekanntwerden der Abgas-Manipulationen bei Volkswagen weht dem Selbstzünder ein harter Wind entgegen.

Foto: imago/Emmanuele Contini

Einige deutsche Städte wollen den Diesler gar verbannen. Spätestens dann läuteten bei den Autobauern die Alarmglocken. Heute hat die Branche darum mit der deutschen Bundesregierung in Berlin einen Diesel-Gipfel abgehalten. 

Software-Update

Das Resultat: Über 5 Millionen Dieselfahrzeuge der Marken BMW, Daimler, Opel und Volkswagen müssen in Deutschland in die Garage. Darin enthalten sind 2,5 Millionen VWs, für die schon Abgas-Nachbesserungen angeordnet wurden. 

In der Garage kriegen Selbstzünder mit Euro-5- und Euro-6-Motoren ein Softwareupdate. Die Kosten übernehmen die Hersteller. Die Aktion soll laut dem Verband der Automobilindustrie VDA keinen Einfluss auf Verbrauch, Leistung oder Lebensdauer haben. Mit dem Update soll der Stickoxid-Ausstoss um bis 30 Prozent reduziert werden, heisst es weiter.

Volkswagen, Daimler und BMW werden sich dem Verband zufolge an einem Mobilitätsfonds der Bundesregierung beteiligen.

Was der Entscheid des Diesel-Gipfels für die Schweiz bedeutet, ist unklar. Gemäss dem Bundesamt für Strassen (ASTRA) arbeiten die Behörden daran, die Fakten bei den Deutschen Kollegen einzuholen. Es seien aber noch zu viele Fragen offen, um Angaben zu machen, heisst es auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.

Es sei noch zu früh für Aussagen, sagte auch Dino Graf, Leiter Unternehmenskommunikation von Amag, auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Es lägen noch keine Informationen der Hersteller vor. Amag ist Schweizer Importeur der Marken VW, Audi, Seat, Skoda und VW Nutzfahrzeuge.

Derweil rufen die Massnahmen aber bereits die politischen Akteure in der Schweiz auf den Plan. Zwar werden in Deutschland die Dieselautos mit Euro-6- und Euro-5-Motoren ein Softwareupdate bekommen, schreibt der Verkehrs-Club der Schweiz (VCS). Dies könne jedoch die mangelhafte Hardware - die Katalysatoren - nicht funktionstüchtig machen. (bam/sda)

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