Das Edelmetall Gold hat im Zuge der weltweiten Börsenturbulenzen erstmals seit einem halben Jahr die Marke von 1300 Dollar pro Unze geknackt. Der älteste «sichere Hafen» der Anleger beweist damit doch noch seine Bedeutung in Zeiten sinkender Aktienkurse und steigender Anzeichen für eine wirtschaftliche Verlangsamung.
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An der New-Yorker-Rohstoffbörse Comex erreichten Gold-Futures am Freitag 1300,40 Dollar, andere Börsen lagen nicht weit dahinter. Das ist der höchste Wert seit Juni. Im Schlepptau des Goldpreises erreichte zudem Silber den höchsten Preis seit Juli.
Trübe Aussichten für die Weltwirtschaft
Das Jahresanfangs-Rally des Goldpreises sei der risikoaversen Stimmung der Investoren geschuldet, schreibt die Wirtschaftsagentur Bloomberg. Dazu beigetragen haben unter anderem die gesenkte Prognose des Smartphone-Giganten Apple für das vergangene Weihnachtsgeschäft sowie der teilweise Stillstand der US-Regierung, für den sich weiterhin keine Lösung abzeichnet.
Das Gold-Rally basiere auf der Einsicht, dass Gold «sicheres Geld» sei, so Rainer Michael Preiss von Taurus Wealth Advisors. Er bezeichnet die schlechteren Aussichten für die Weltwirtschaft, mögliche Fehler der Zentralbanken und eine höhere US-Verschuldung als Faktoren der Entwicklung.
Börsengehandelte Fonds kaufen Gold
Im Dezember kauften gold-gedeckte ETF-Anbieter 67 Tonnen des Edelmetalls dazu. Und mit dem Sprung über die psychologisch wichtige 1300-Dollar-Marke könnten die Käufe noch zunehmen, erwartet George Gero von RBC Wealth Management. «Wenn Investoren nach sicheren Häfen ausschauen, könnte der Preis auf 1350 Dollar steigen.»
Auch bei Saxo Bank steht Gold hoch im Kurs. «Der Dollar schwächelt, Aktien stehen unter Druck und Gewinne sinken ebenso wie die Zinserwartungen in den USA», so Rohstoff-Stratege Ole Hansen zu Bloomberg. «Wenn der Trend so weitergeht, wird Gold seine Stellung als sicherer Hafen weiter festigen.» (gku)