Das US-amerikanische Mode-Label American Apparel (AA) macht weiter von sich reden. Es geht einmal mehr um die unwürdige Darstellung der Frau als reines Sexobjekt.
Für eine neue «Back to School»-Kampagne in Grossbritannien zeigte AA das Bild eines sehr jungen Models mit sehr kurzem Rock. Zu kurz für viele Frauenrechtlerinnen. Im Internet brach ein Shitstorm über AA her.
Selbst Kinderorganisationen meldeten sich zu Wort. Von «Minderjährigen-Porno» ist unter anderem die Rede. Das Bild verschwand daraufhin aus den offiziellen Kanälen.
Keine Besserung in Sicht
Viele Kritiker hatten gehofft, die Marke werde züchtiger, als der Verwaltungsrat Anfang Juli den Gründer und langjährigen Chef Dov Charney (45) auf die Strasse stellte.
Charney war berüchtigt als Blüttler im Büro und bekannt für die anstössigen Werbungen mit sehr jungen Models in expliziten Posen.
Mehrere Ex-Angestellte warfen ihm Misshandlung vor. Zu einem Gerichtsurteil kam es allerdings nie, weil sich Charney jedes Mal mit den Opfern einigen konnte.
Charney hatte seine Kleidermarke 1989 im kanadischen Montréal gegründet. Später änderte er den Namen und verlegte den Firmensitz nach Los Angeles.
Tief in roten Zahlen
Das einst rasant gewachsene Unternehmen kämpft inzwischen gegen die Pleite. Das neue Management räumte am Dienstagabend (Ortszeit) in einer Pflichtmitteilung bei der US-Börsenaufsicht SEC einen Nettoverlust von 15 Millionen Dollar für das zweite Quartal ein.
Der Umsatz hielt sich mit 162 Millionen Dollar stabil, blieb aber unter den Markterwartungen. Die Aktie fiel nachbörslich um mehr als sechs Prozent. Die Zahlen sind nur vorläufig. (alp/SDA)