Am Tag des historischen Lockdowns verzeichnete die Swisscom «massiv mehr Anrufe» auf ihrem Netz. So viele, dass es zeitweise zu Einschränkungen kam. Swisscom-Chef Urs Schaeppi (60) reagierte mit einem Video-Statement an die Kunden des grössten Telekomanbieters hierzulande.
Die Schweiz, so Schäppi, befinde sich in einer «ausserordentliche Lage». «Wir haben Anstiege von Datenvolumina und Anrufe in unseren Netzen, wie wir das in dieser Art noch nie gesehen haben.» Das habe zu Kapazitätsengpässen geführt.
Shops bleiben offen
Und das wird sich so schnell nicht ändern: Hunderttausende Angestellte arbeiten seit Tagen in ihren eigenen vier Wänden. Das strapaziert die Datenautobahnen und die Telefonnetze. Viel Fragen sich, ob die Telekomanbieter die grossen Datenvolumina verarbeiten können und wie lange deren Shops noch offen sind.
«Das Verhalten unserer Kunden ist aktuell nicht vorhersehbar», sagt Swisscom-Sprecherin Sabrina Hubacher auf Anfrage. «Eine punktuelle Überlast kann in dieser ausserordentlichen Lage zurzeit grundsätzlich nicht ausgeschlossen werden.»
Hubacher betont, dass eine «massive Steigerung des Home-Office-Verkehrs kaum zu einer relevanten Mehrbelastung im Netz führen». Wie lange die Shops des Telekomanbieters noch offen sind, wird laut Hubacher derzeit analysiert.
Sunrise-Netz stabil
Gemäss der einheitlichen Regelung für die ganze Schweiz gilt der Lockdown nicht für die Verkaufsstellen von Telekommunikationsdienstleistungen. Bei der Nummer zwei im Telekommarkt, Sunrise, bleiben die Shops deshalb vorerst offen.
«Die Gesundheit der Kunden und unserer Shop-Mitarbeitenden hat dabei weiterhin die höchste Priorität», sagt Sprecherin Therese Wenger. Zum Schutz von Kunden und Angestellten werde die Anzahl der Kunden in den Shops reduziert. Zudem sei das Netz stabil.
Keine «besonderen Vorfälle» bei Salt
Bei Salt wird die aktuelle Lage genau beobachtet. Ob die Shops offen bleiben oder bald geschlossen werden, konnte Sprecherin Viola Lebel nicht beantworten. Man befinde sich in Gesprächen. Lebel betont, dass das Mobilfunknetz und das Festnetz weiterhin ohne Einschränkungen funktionierten. «Wir haben zurzeit keine besonderen Vorfälle zu melden», sagt Lebel.
Auch die Shops des Handyanbieters Mobilezone bleiben geöffnet: «90 Prozent der Filialen sind heute in einem ‹Light-Modus› offen», sagt Markus Bernhard, Chef des Unternehmens. «Dies bedeutet reduzierte Öffnungszeiten und etwas weniger Mitarbeiter vor Ort.»
Am Hauptsitz und in den Shops hat Mobilezone nach eigenen Angaben «hohe Hygienestandards etabliert». «Zudem setzen wir gerade in Bezug auf Händewaschen auch auf den gesunden Menschenverstand. Desinfektionsmittel stellen wir für unsere Shops zur Verfügung», sagt Bernhard.
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
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