Ich gestehe: Auch ich fahre einen Bschiss-Diesel aus dem VW-Konzern.
Eigentlich bin ich mit meinem Seat Alhambra als Familienkutsche total zufrieden. Das Auto kaufte ich vor vier Jahren wegen des vielen Platzes, den Dieselmotor wegen der guten Energieeffizienz-Kategorie.
Dann kam Diesel-Gate.
Als Velofahrer bemühte ich mich schon früher, das Auto möglichst wenig zu gebrauchen. Nun ärgert es mich, dass mein Wagen mehr Schadstoffe ausstösst als versprochen – und bei einem Wiederverkauf wohl weniger Wert hat.
Was mich aber auch nervt, ist die Ungleichbehandlung von Kunden.
In den USA musste VW die Autos zurückkaufen und Kunden mit 7000 Dollar entschädigen.
Auch ich musste meinen Alhambra zum Software-Update in die Garage bringen – und bekam von meinem Garagisten ein Mini-Sackmesser mit Seat-Logo und einen Gutschein für sechs Adblue-Tankfüllungen. Dieser Stoff soll helfen, Stickoxide in den Abgasen zu reduzieren. Eine Tankfüllung kostet rund 40 Stutz – das Geschenk hat also einen Wert von rund 240 Franken.
Das ist ja alles nett. Aber Amis würden wohl darüber lachen, wie billig Schweizer abgespiesen werden. Ich kann darum Kunden verstehen, die sich nicht mit einem Sackmesser begnügen wollen.